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Busfahrplan
viel zu knapp

Gymnasium: Brockhagener oft zu spät

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Sie kommen häufig auf den letzten Drücker und mitunter auch die eine oder andere Minute zu spät: die Brockhagener Schüler des Gymnasiums. Denn viel zu knapp ist die Ankunft des Schulbusses aus dem Ortsteil morgens vor der ersten Stunde bemessen, so Schulleiter Josef Scheele-von Alven, der sich mit seiner Kritik bereits an die Gemeinde gewendet hat. Und die hat Hilfe zugesagt.

Um die 100 Gymnasiasten, immer rund ein Viertel eines Jahrgangs, kommen aus Brockhagen. Um 7.50 Uhr beginnt der Unterricht an der Schule, um 7.42 und 7.43 Uhr sind die beiden Busse aus Brockhagen am Schulzentrum - laut Fahrplan. »Doch diese Zeiten halten sie meist nicht ein. Und die Kinder kommen zu spät, sobald irgend etwas außer der Reihe ist, etwa Nebel oder Regen oder ein neuer Busfahrer, der die Tour erst kennen lernen muss«, schildert der Schulleiter. Und dann haben die Gymnasiasten auch noch ein paar Meter vom Schulzentrum bis zum Gymnasium zurückzulegen - was sie ja schnellen oder gemächlichen Schrittes tun können: »Manche geben sich eben keine Eile und irgendwann weiß man nicht mehr, ob der Bus oder das Kind für die Verspätung zuständig ist. Wir laufen Gefahr, unsere Schüler zur Unpünktlichkeit zu erziehen«, erklärt der Schulleiter. Ausnahme: Glatteis. »Da geht natürlich die Sicherheit vor«.
Ein paar Minuten mehr Luft im Fahrplan sollten drin sein, fordert Scheele-von Alven. Und das sind sie offenbar auch. Die Gemeinde ist mit der BVO in Verhandlungen, den Brockhagener Fahrplan um fünf bis zehn Minuten nach vorne zu verlegen, erklärte Schulamtsmitarbeiter Klaus Brüggemann auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes. Die BVO prüft noch, die Vorzeichen sind wohl auch ganz positiv - zum 15. Februar oder 1. März könnten die neuen Zeiten in Kraft treten. Zwei Gründe gibt die BVO, wie Klaus Brüggemann berichtet, für die Verspätungen an: »Sowohl an der Grundschule Brockhagen als auch an der Einmündung zur Straße Am Cronsbach verlieren die Busse Zeit durch den starken Autoverkehr von Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen.«
Die knappe Ankunftszeit ist das eine, die Fahrzeit selbst das andere. Denn bevor die Brockhagener Schüler morgens Am Cronsbach eintreffen, haben einige mitunter schon eine Dreiviertelstunde im Bus verbracht. Denn der sammelt zunächst die Kinder in der Patthorst ein, bevor er einen großen Bogen rund um Brockhagen schlägt, um die Haltestellen in Sandforth, Vennort und schließlich in der Ortsmitte abzuklappern. »45 Minuten hin, 45 mittags zurück, das ist viel zu lange«, kritisiert Scheele-von Alven.

Artikel vom 01.02.2006