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Gerüstet für schwierige Aufgabe

Einführungsgottesdienst für die elf Hospizhelferinnen am 12. Februar

Borgholzhausen (kan). Gut gerüstet sind sie inzwischen. Bevor die Mitglieder der Hospizgruppe offiziell mit ihrer Arbeit in Borgholzhausen beginnen, werden sie feierlich auf den oftmals schwierigen Weg geschickt. Am Sonntag, 12. Februar, gibt es einen Einführungsgottesdienst für die ehrenamtlichen Hospizhelfer.

Er beginnt um 17 Uhr in der evangelischen Kirche. Die elf Borgholzhausenerinnen, die in den vergangenen fünf Monaten an dem so genannten Befähigungskurs teilgenommen haben, bekommen dann ein Zertifikat überreicht. Für den musikalischen Rahmen sorgen die »Mauritius Gospel Singers« aus dem benachbarten Dissen unter der Leitung von Gabriele von Oppen.
»Es war ein toller Kurs. Seit August ist in der Gruppe ein ganz starkes Wir-Gefühl entstanden«, freut sich Ingrid Stolte, Sozialpädagogin im DRK-Pflegeheim und Ansprechpartnerin für die Belange der Hospizgruppe. Neben den elf Piumerinnen, die künftig Sterbende, Schwerkranke und ihre Angehörigen begleiten, hat auch ein Mann an dem Kurs teilgenommen. Thomas Krämer wohnt in Halle und möchte in der Lindenstadt eine Hospizgruppe gründen.
Im September 2004 hatten sich Mitglieder der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden, der Diakonie und des Hauses Ravensberg erstmals an einen Tisch gesetzt, um über Hospizarbeit in Borgholzhausen nachzudenken. Im April 2005 war die Gruppe an die Öffentlichkeit getreten, um unter anderem ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. Diese fanden sich dann auch schnell. Doch ohne die notwendige »Befähigung«, also Vorbereitung, sollten sie mit ihrer schwierigen Aufgabe nicht starten.
»Wir haben nach Experten für die Fortbildung gesucht, die vor Ort stattfinden sollte. Per Zufall bin ich auf Adelheid Rieffel gestoßen, die bis zu ihrer Pensionierung im Sommer 2005 das stationäre Hospiz ÝHaus ZuversichtÜ in Bethel geleitet hat. Ein Glücksgriff«, betont Ingrid Stolte. Sie selbst gehörte ebenfalls zu den Kursleiterinnen. Dritte im Bunde war Elfi Euen, Hospizfrau und langjährige Krankenhaus-Seelsorgerin.
100 Stunden lang bildeten sich die Hospizhelfer fort. Kursort war das DRK-Pflegeheim, wo sie unter anderem auch ihr zehnwöchiges Praktikum absolvierten. »Gespräche sind wie Brücken, die Menschen miteinander verbinden« ist ihre künftige Arbeit überschrieben. »Doch manchmal ist es auch die bloße Anwesenheit, die hilft. Wir haben unter anderem gelernt, manchmal einfach still zu sein«, erklärt Ingrid Stolte. Wie kann ein Abschied aussehen? Wann ist Nähe, wann mehr Distanz gefragt? Die Kursteilnehmer haben viel über andere, aber auch über sich selbst nachgedacht und gelernt.
Die elf ehrenamtlichen Hospizhelferinnen treffen sich fortan an jedem ersten Montag im Monat von 18.30 bis 20 Uhr im Haus Ravensberg. Weitere Interessierte sind willkommen. Im Herbst ist ein neuer Befähigungskurs geplant. Die Helferinnen und die Organisationsgruppe möchten zudem schon bald einen Hospizverein gründen.

Artikel vom 31.01.2006