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Umbau der Schulen:
Entscheidung vertagt

Politiker sehen noch Klärungsbedarf

Herford (ram). Die Frage bleibt offen, an welchen Grundschulen die Einsparungen im Zuge des Umbaus für den offenen Ganztagesbetrieb erzielt werden sollen. Wie berichtet, sollen statt der geplanten 16,15 Mio. Euro für den Umbau der elf Herforder Grundschulen jetzt noch 13,7 Mio. Euro investiert werden.

»Alle Beteiligten, insbesondere die Schulleitung, arbeiten mit uns konstruktiv zusammen«, versicherte Schuldezernent Ernst Meihöfer den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses. Da gestern die politischen Entscheidungsträger noch Beratungsbedarf angemeldet hatten, soll eine Beschlussfassung über Einsparmaßnahmen erst in der Sitzung am 28. Februar vorgelegt werden. Zuvor wird auch der Schulausschuss noch einmal tagen.
Offen blieb damit gestern auch, ob der geplante Anbau (750 000 Euro) für vier Klassen an der Grundschule Eickum nun realisiert wird. »Wir haben auch zu diesem Punkt noch keine abschließende Meinung«, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Christa Jahnke-Horstmann. Etwas überrascht sei sie über die Aussage einiger Eltern gewesen, dass die Regelung »eine Grundschule an zwei Standorten (Stedefreunder Straße und Hausheider Straße)« untragbar sei. »Vor drei Jahren hieß es noch, das sei kein Problem«, sagte Jahnke-Horstmann. Ähnlich äußerte sich der CDU-Fraktionschef Wolfgang Rußkamp. Er mahnte an, die Grundsanierung der Gebäude im Blick zu behalten: »Wir können nicht über hochwertige pädagogische Konzepte reden, wenn gleichzeitig die Toilettenanlagen in einem unzumutbaren Zustand sind.« Auch müssten sich alle Beteiligten mit der Frage beschäftigen, wie es angesichts der prognostizierten Schülerzahlen in den kommenden Jahren mit dem offenen Ganztagsbetrieb weitergehe.
Enttäuscht von den bislang erzielten Einsparungen zeigte sich Roland Kentsch (SPD): »Seit einem halben Jahr besteht die Forderung, 15 Prozent einzusparen. Etwa 30 Prozent der Bausumme sind vergeben und dennoch finde ich gegenüber dem letzten Bericht lediglich Einsparungen in Höhe von 60 000 Euro wieder. Das ist zu wenig.« Die Verwaltung könne nicht Handeln wie der Geschäftsführer einer GmbH, nahm Bürgermeister Bruno Wollbrink seine Mitarbeiter in Schutz. Die Stadt habe nicht die Möglichkeit, bei Aufträgen nachzuverhandeln.

Artikel vom 01.02.2006