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85 Wertheraner retten
Leben mit Blutspende

Familiäre Atmosphäre beim DRK-Termin

Werther (mw). »Viel Stress, aber jedes Mal wieder eine Freude«: Das sagt Renate Pade, beim Deutschen Roten Kreuz die Beauftragte für den Blutspendekreis Münster, über die Blutspende-Aktion in Werther. Und wirklich: Auch bei deren jüngsten Auflage herrschte jetzt in der Grundschule Mühlenstraße eine freundliche, beinahe familiäre Atmosphäre.

Während zwei Ärzte und acht Helfer aus dem Münsteraner DRK-Team Gesundheitstests durchführten und den kostbaren Saft des Lebens abnahmen, betreuten und verpflegten 16 ehrenamtliche Helferinnen die Spender. An neun Stationen mussten diese sich anmelden, untersuchen lassen, ausruhen und stärken.
Insgesamt fanden sich während der vierstündigen Aktion 85 Spender und Spenderinnen ein, von denen sieben zum ersten Mal dabei waren. Das sind keineswegs zu viele: Und obwohl die Anzahl im November schon ähnlich gering war, zeigt sich Renate Pade enttäuscht. »Nicht nur in Werther, sondern im ganzen Kreis gehen die Zahlen der Blutspender immer weiter zurück.« Dabei fühlen sich viele am Morgen nach der Spende keineswegs erschöpft - so das gängige Vorurteil -, sondern sogar sehr fit: »Dadurch, dass dem Körper ein halber Liter Blut entnommen wird und somit neues gebildet werden muss, kommt er in Bewegung«, erklärt Renate Pade.
Blutspenden kann beinahe jeder. Und das wurde auch bei der Wertheraner Aktion deutlich: Dicke und dünne, junge und alte Menschen nahmen auf den Liegen Platz. Zum Teil sogar schon zum 116. Mal. Die einzigen Hindernisse, um Blut zu spenden, stellen ein Blutdruck unter 100, bestimmte Medikamente oder eine Krankheit dar. Das abgenommene Blut wird nicht, wie zum Teil angenommen, hauptsächlich für Unfallopfer benutzt - so viele Unfälle gibt es zum Glück nicht. Es wird in rote Blutkörperchen, Blutplasma und Thrombozyten getrennt und dann meist für die Krebstherapie verwedet. Doch egal, was für ein Zweck man mit den Blutkonserven erfüllt, fest steht, dass sie Leben retten.

Artikel vom 30.01.2006