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85 Kinder auf Spuren
des Malers Chagall

Vorbereitung auf 43. Haller Bach-Tage im Luther-Haus

Halle (mas). Kevin malte am liebsten auf Sackleinen, Charlotte und Frederike lieber auf Pappe. Einige der vier bis 12-jährigen entwarfen lieber gemeinsam Riesenbilder und wieder andere bevorzugten gar Glasmalerei. Alle hatten sie jedoch etwas gemeinsam: Sie traten in die Fussstapfen des jüdischen Malers Marc Chagall.

Friedlich, bunt und voll war es am Samstagnachmittag im Martin-Luther-Haus in Halle, wo sich 85 Kinder mit Acrylfarben, Pinseln und Stiften auf Fliesen, Ton, Papier, Pappe und Sackleinen austoben durften. Sogar verkleiden und mit Ton modellieren war angesagt.
Doch zuvor lernten die vier bis 12-jährigen, die zum Teil aus Bielefeld und sogar aus Kassel anreisten, »Die Traumwelten des Marc Chagall« kennen. Klaudia Defort-Maya, Kunstlehrerin an der Musikschule Halle, und Anke Brandt von der Kunst- und Musikschule Bielefeld entführten die kleinen Künstler in das Dorf Witebsk in Russland, wo Marc Chagall in armen Verhältnissen aufgewachsen war. »Wie hat der das bloß ausgehalten«, fragten sich die Kinder. Mit malen natürlich. Und die Kinder taten es ihm nach. Als Vorlagen dienten die Bilder des Malers mit seinen phantastischen Figuren. Farbenfrohe Tiere, schwebende Engel und der berühmte »Fiedler auf dem Dach« wurden so zum Leben erweckt. Selbst Chagalls Heimatdorf in Miniaturformat entstand aus Ton.
Im Rahmen der 43. Haller Bach-Tage, die in diesem Jahr dem Judentum gewidmet sind, werden die Werkstücke der Kinder dann an allen drei Veranstaltungsorten in Halle zu sehen sein: in der Johanniskirche, dem Storcktreff und der Aula des KGH, in dem auch die beiden Kinderkonzerte zu hören sein werden.
Zu dieser siebten Kinder-Malwerkstatt hatten sich 150 Kinder angemeldet, erzählte Betreuerin Irmi Rieker. Im nächsten Jahr sollen deshalb zwei Veranstaltungen dieser Art stattfinden. »Wir hatten leider nur Platz für 85 Kinder.«
Un die erlebten einen sehr kreativen Nachmittag, den sie sich mit Mini-Schokoküssen - gesponsert vom Süßwarenriesen Storck - noch versüßten.

Artikel vom 30.01.2006