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Wille-Möller »wird Mathilde«

Gymnasium verabschiedet Konrektorin mit liebevoller Feierstunde

Steinhagen (anb). Dass es ein schwerer Abschied werden würde, das war Christa Wille-Möller klar. Und Kollegen, Schüler und Eltern machten es der stellvertretenden Schulleiterin am Freitag auch wirklich nicht leicht, dem Steinhagener Gymnasium »Auf Wiedersehen« zu sagen. Mit einer sehr liebevoll gestalteten Feierstunde im Foyer der Schule brachten sie Dank und Anerkennung für die beliebte Lehrerin zum Ausdruck.

Tapfer habe sie durchgehalten, stellte die 51-Jährige fest, aber als sich die Kollegen zum Chor formierten und »Niemals geht man so ganz« (BAP und Trude Herr) anstimmten, da siegte dann doch die Rührung. Von Montag an ist Christa Wille-Möller Direktorin des Herforder Königin-Mathilde-Gymnasiums - eine Herausforderung, die sie annehmen möchte, obwohl sie doch das Steinhagener Gymnasium seit seiner Gründung vor viereinhalb Jahren so maßgeblich geprägt hat. Nur gut, dass auch in »Königin Mathildes Reich« (Deutsch-Kollegin Bettina Stieghorst), die Musik den Ton angibt. Und so wünschen die Kinder aus der 6 c, der Streicherklasse, der Klassenlehrerin, dass in Herford die Harmonie stimmen, alles im Takt gehen möge und im Zweifelsfall alle nach der Pfeife der neuen Schulleiterin tanzen.
Und natürlich spielte auch am Freitag im Foyer die Musik die erste Geige - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Streicherklasse, die aus ihr entwachsene Streichergruppe und die Swing Kids: Sie stehen nur stellvertretend für die große Zahl der musikalisch Aktiven, zu der Christa Wile-Möller selbst am allermeisten beigetragen hat. »Die musische Ausrichtung des Gymnasiums ist Ihr Verdienst und wird immer mit Ihrem Namen verbunden bleiben«, bedankte sich Bürgermeister Klaus Besser bei der engagierten Lehrerin.
2006, das ist das »WM-Jahr« fassten Schulleiter Josef Scheele-von Alven und Lehrerratsvorsitzender Reinhard Lauströer ihre Laudation unter das Kürzel Wille-Möller. Für »wunderbare Musik«, von »weihnachtlichen Melodien« bis zu »wohlgeratenen Musicals«, habe die Kollegin, »wertvolle Moderatorin« im Schulalltag, am »wunderbaren Marktflecken« Steinhagen stets gesorgt, bevor sie festtstellte: Sie »will mehr« und »wird Mathilde«.
Was aber mag sie vertrieben haben? Eine Frage, die zwei »Schabernackel« stellten. In Erinnerung an die erste Musical-Aufführung 2002 hatte Lehrerkollege Reinhard Lauströer große Teile des damaligen Ensembles (heute Neuntklässler) zusammengetrommelt zum »Revival«. Nur wegen des Pausen-Jingles ergreife sie bestimmt die Flucht, mutmaßten die Sängerinnen Corinna Zielke und Lisa Gosejohann.
Mitnichten, beruhigte die Besungene. Die mitunter nervige Melodie werde sie vielleicht sogar vermissen, denn in Herford gibt es nur eine Glocke. An viele schöne Momente, die sich mit der Steinhagener Schule verbinden, erinnerte Christa Wille Möller: »Um die Zukunft des Steinhagener Gymnasiums ist mir nicht bange. Aber es fällt schwer, so viele liebe Menschen zurückzulassen.« Ein Wiedersehen ist fest versprochen.
Die Konrektorenstelle ist noch nicht ausgeschrieben. Aber am Montag kommt mit Beate Sehlhoff bereits die neue Klassen- und Musiklehrerin der 6 c.

Artikel vom 28.01.2006