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Von Annemargret Ohlig

Bielefelder
Südlicht

Gute Argumente


Kürzungen von Landes- oder kommunalen Zuschüssen für gemeinnützige Vereine oder Institutionen - sie gehören in Zeiten knapper Kassen längst zur Tagesordnung. Wird - je nach Mentalität der Betroffenen - lauthals gejammert oder sachlich-leise festgestellt, dass wegen der Mittelkürzung die weitere Arbeit gefährdet oder sogar unmöglich sei, hört kaum noch jemand wirklich zu.
Anders Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Sie hörte den Vertretern der acht Biologischen Stationen im Regierungsbezirk jetzt bei einer Präsentation ihrer vielfältigen Tätigkeiten im Natur- und Artenschutz sehr genau zu. Und sie registrierte sehr genau deren Bitten um Unterstützung.
Denn die Landeszuschüsse für die Biologischen Stationen sollen 2006 um mehr als 20 Prozent gekürzt werden. Was das Aus für etliche naturpädagogische oder naturschützerische Angebote bedeuten kann. Zwei dieser Stationen - Senne und Gütersloh/Bielefeld - sind durch ihre Betreuung schützenswerter Gebiete unserer Stadt besonders »verbunden«.
In erster Linie dem Bielefelder Süden. Am Standort der Biostation Gütersloh/Bielefeld im »Naturreservat Rieselfelder Windel« werden zudem Naturerlebnisse in Unterrichtseinheiten und Erlebnisprogrammen vermittelt.
In Zahlen: Insgesamt 10200 Kinder und Jugendliche haben dort im vergangenen Jahr durch die Natur Vieles gelernt, was Schule oder Kindergarten nicht bieten können.
Wenn das Land so viele Finanzmittel wie möglich in den Bildungssektor stecken will, hat Regierungspräsidentin Thomann-Stahl gute Argumente gegen die auch von ihrer Partei (FDP) mitgetragenen Mittelkürzungen für die Biostationen.
Naturpädagogische Angebote sind Bildungsangebote.

Artikel vom 28.01.2006