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In Hesseln Angst
vor hohen Kosten

Info-Abend: 100 Hausbesitzer zu Gast

Halle-Hesseln (abe). Der erste Schock ist zwar verdaut, die Verunsicherung aber immer noch groß: 85 Hesselner Hausbesitzer sind - wie berichtet - von der Stadt aufgefordert worden, ihre Kanalanschlüsse sanieren zu lassen. Donnerstagabend informierte die Stadt im Rahmen einer Veranstaltung im Gasthof Hesseltal - mehr als 100 Bürger waren dabei.

Eckhard Hoffmann, Abteilungsleiter Technik und Umwelt im Rathaus, versorgte die Hesselner mit weiteren Informationen und stellte gleichzeitig Frank Diederich, Inhaber des Ingenieurbüros »DSL« aus Westerkappeln vor, mit dem die Stadt die Maßnahme durchführen möchte.
Auf die 85 Hausbesitzer werden - je nach Beschädigung ihrer Hausanschlüsse - Kosten in Höhe zwischen 500 und 6000 Euro zukommen. Für die reine Untersuchung der Anschlüsse und Leitungen fallen weitere 250 Euro, für den Sanierungsplan 350 Euro an. Spätestens bis 2007 sollen alle Hausanschlüsse und Leitungen saniert sein. Tipp: Es lohnt sich ein Blick in die Gebäudeversicherungspolice, denn in alten Verträgen sind die Kosten für die Kanalsanierung mitversichert.
Die Stadt lässt es den Betroffenen offen, ob sie die Maßnahme vom Ingenieurbüro »DSL« durchführen lassen oder selber in Auftrag geben. »Wir machen den Bürgern nur das Angebot, mit dem Ingenieurbüro ÝDSLÜ zusammenzuarbeiten, damit erstens möglichst viele Anschlüsse Ýaus einer HandÜ saniert und zweitens die Kosten somit geringer gehalten werden«, sagte Eckhard Hoffmann. Bislang hätten 13 Bürger signalisiert, mit der Stadt und dem Ingenieurbüro zusammenarbeiten zu wollen, 15 wollten es derzeit selbst in Auftrag geben und der Rest sei noch unentschlossen.
Wie hoch die Kosten pro Hausbesitzer werden könnten, vermochte Hoffmann nicht zu sagen. Fakt ist aber, dass die Anschlüsse und Leitungen keineswegs in einem desolaten Zustand sind, sondern lediglich vereinzelt mit größeren Schäden zu rechnen ist. Außerdem müssten nicht alle Betroffenen gleich eine große Sanierung machen. »Wer nur Ablagerungen in seinen Leitungen hat, ist von der Maßnahme ausgeschlossen«, betonte Hoffmann.
Der Stadt geht es auch darum, herauszufinden, welche Hausbesitzer Drainagerohre haben, die bis in den Schmutzwasserkanal gelegt sind. Denn das könnte die Ursache dafür sein, warum in der Kläranlage am Stockkämper Weg wesentlich mehr Wasser ankommt, als eigentlich die Richtwerte vorgeben. 344 Liter lässt durchschnittlich jeder der 1115 Einwohner täglich, trotz Trennsystems, in den Schmutzwasser-Kanal fließen - mehr als doppelt so viel wie im fast gleich großen Hörste (119 Liter/Einwohner).
Die Anwohner sind dennoch skeptisch. Sie können nicht so richtig nachvollziehen, warum sie für etwas in Anspruch genommen werden sollen, das sie nicht kontrollieren können. Hier werden die Stadt beziehungsweise das Ingenieurbüro »DSL« oder andere Auftragnehmer weitere Aufklärungsarbeit leisten müssen.
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       www.kanalcocktail.de

Artikel vom 28.01.2006