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100 Folgen »Ut miene
Kinnertied« geschrieben

Blumen für Autorin der RAHDENER ZEITUNG

Von Michael Nichau (Text und Foto)
Rahden (WB). »Das sind alles nur kleine aber unvergessene Erlebnisse, die ich da aufgeschrieben habe«, erklärt Elfriede Sudbrink ihre Leidenschaft für die plattdeutsche Sprache.

Mittlerweile hat die Kleinendorferin die 100. Folge ihrer »Geschichten aus der Kinderzeit« in der RAHDENER ZEITUNG veröffentlicht. Grund genug für die Redaktion, die heimische Autorin mit einem Blumenstrauß für ihre Bemühungen zu überraschen.
»Schon als Kind habe ich gerne geschrieben«, verrät die heute 73-jährige. »Ich wollte immer Schriftstellerin werden«, sagt sie mit verschmitztem Lächeln. »Ich habe halt das aufgeschrieben, was ich so erlebt habe. Auf hochdeutsch könnte ich das so nicht«, erklärt sie.
1996 sei das Jahr gewesen, als ihre Mutter starb. Ihre Kinder hätten sie animiert: Irgend jemand müsse das einmal aufschrieben, was Oma so auf Platt erzählt habe. »Dann fing ich einfach mal so an, auf Platt zu schreiben. Und es ist mir immer mehr einfallen, auch Geschichten, die ich selbst erlebt habe.
Herausgekommen ist dabei das erste Buch von Elfriede Sudbrink »Erinnerungen aus meiner Kinderzeit - als ich klein war«. Mittlerweile verkauft sich das zweite Buch der Kleinendorferin, »Erinnerungen aus meiner Kinderzeit im zweiten Weltkrieg«, in alle Himmelsrichtungen, sogar nach England und Spanien. »Na ja, das sind vor allem Leute aus dem Rahdener Raum, die die Bücher haben wollen«, erklärt sie.
Dabei sei es ihr am Anfang gar nicht so leicht gefallen, platt zu schreiben. »Mittlerweile habe ich auch einige Texte schon wieder umgearbeitet« Die unterschiedliche Schreibweise ändere aber nichts an der Eigenart des Plattdeutschen: »Man kann sich einfacher ausdrücken, vieles direkter sagen«, meint Elfriede Sudbrink. Das zweite Buch soll vorerst ihr letztes Projekt sein. »Ich will jetzt nicht auch noch über meine Jugendzeit schreiben«, scherzt die Autorin.

Artikel vom 28.01.2006