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Stadt lehnt Angebot ab

Mitarbeiterin legt Dienstaufsichtsbeschwerde ein

Löhne (per). Eine Mitarbeiterin der Wirtschaftsbetriebe hat Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Löhner Verwaltungsspitze bei der Landrätin eingereicht. Hintergrund ist ein Angebot der Frau, ihre Stelle gegen eine Abfindung in Höhe von 7 200 Euro aufzugeben. Dieser Antrag sei jedoch ohne sachliche Begründung abgelehnt worden.
Bürgermeister Kurt Quernheim bestätigte auf Nachfrage dieser Zeitung den Vorgang, wollte sich jedoch nicht eingehender hierzu äußern: »Dazu werde ich nichts sagen, zumal es eine Personalsache der Wirtschaftsbetriebe ist, die eigenständig sind. Insofern bin ich der falsche Ansprechpartner.«
Bereits im Juni 2005 will die langjährige Mitarbeiterin das Angebot der Stadt unterbreitet haben. Ihr Argument: Durch ihre Kündigung werde die Stadt künftig annähernd 500 000 Euro Personalkosten einsparen. Im Gegenzug forderte sie als Abfindung für ihre 22 Dienstjahre in der Löhner Verwaltung 7 200 Euro.
Georg Busse, Leiter der Wirtschaftsbetriebe Löhne und seit September Kämmerer der Stadt, hegt eine andere Sicht der Dinge. »Ich möchte mich nicht im einzelnen zu dem Fall äußeren, da es eine nichtöffentliche Angelegenheit ist, aber es ist nicht der Fall, dass wir durch die Kündigung 500 000 Euro einsparen würden, da die Stelle anschließend wieder besetzt werden müsste.« Zwar sei es grundsätzlich möglich, die Position mit einem Bediensteten aus der Stadtverwaltung zu besetzen, doch würde dann an anderer Stelle eine personelle Lücke klaffen.
»Wenn Sie zu Ihrem Arbeitgeber gingen mit solch einer Forderung, dann würde der sich sicherlich folgende Gedanken machen: Geht dieser Mitarbeiter nur, wenn er Geld bekommt oder geht er auch so? Schließlich sprechen wir bei einer solchen Abfindung von Steuergeldern.«
Im Kreishaus Herford, der Dienststelle von Landrätin Lieselore Curländer, wollte man sich zu dem Vorgang nicht äußeren. »Ich kann Ihnen nicht sagen, ob eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingegangen ist. Doch selbst, wenn das der Fall ist, dürfen wir uns zu dem Inhalt nicht äußern«, sagte Pressesprecher Hartmut Wöhler.

Artikel vom 27.01.2006