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Allen Schülern eine Chance geben

Holger Steinhauff erhält Ernennungsurkunde als Realschul-Konrektor


Von Dieter Wehbrink
(Text und Foto)
Wehdem (WB). Er ist so etwas wie ein »Urgestein« an der Realschule Stemwede: Lehrer Holger Steinhauff (56) trat 1979 seinen Dienst in der damals noch jungen Einrichtung an. Unter dem Rektor Walter Degelmann gestaltete er unter anderem den Aufbau der Bereiche Chemie und Biologie. Diese Fächer unterrichtet er bis heute. »Es gibt keinen Schüler unserer Realschule, den ich nicht irgendwann unterrichtet habe«, erzählt Holger Steinhauff. »Um die 3 000 dürften es bis jetzt gewesen sein.«
Heute ist der Pädagoge Vertreter von Rektor Jürgen Ehlers (55), der seinen Konrektor gestern noch einmal vorstellte. Ehlers und Steinhauff haben jetzt erst ihre Ernennungsurkunden bekommen. Ihre Aufgaben in den neuen Ämtern nehmen sie aber schon seit 2004 wahr.
Holger Steinhauff, der schon 2003 zum zweiten stellvertretenden Konrektor ernannt wurde, ist unter anderem zuständig für den Stundenplan und die pädagogische Weiterentwicklung der Realschule. »Sehr am Herzen liegen mir die Klassen fünf und sechs«, erzählt der Pädagoge. »Ich möchte den Unterricht so ausgestalten, dass jeder Schüler hier eine Chance erhält.«
Steinhauff, der auch seit langem in der Lehrerfortbildung tätig ist, misst dem Unterrichtskonzept eine enorme Bedeutung bei: »Hier hat es eine Verlagerung gegeben. Heute ist es wichtig, den Lernwegen der Kinder nachzuspüren, um deren Fähigkeiten optimal aufzugreifen.« Eine große Aufgabe liege in der individuellen Förderung der verschiedenen Begabungen.
Steinhauff und Ehlers sehen die Realschule als gutes Sprungbrett für alle möglichen Bildungsgänge. Eine Herausforderung sei jetzt die verkürzte Oberstufen-Zeit, die ab dem neuen Schuljahr gelte. Die neue Ausbildungsordnung sehe beispielsweise schon Französisch-Unterricht in der Klasse 6 vor. Da sich die Schüler künftig länger in der Schule aufhalten müssten, werde die Schule hierfür Konzepte entwickeln. »Ein Vorteil ist hierbei das Life House, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten.«
Beide Pädagogen betonten, dass die örtlichen Politiker mit dem Zitat von der »heilen Stemweder Schulwelt« zwar nicht grundsätzlich falsch lägen. »Besser wäre allerdings der Begriff Ýbedrohte heile SchulweltÜ«, betonte Ehlers. »Um sie zu erhalten, arbeiten unsere Kollegen jeden Tag ganz hart«. Auch an der Stemweder Realschule seien zunehmend Verhaltensauffälligkeiten oder Lernstörungen bei den Schülern zu beobachten. »Es ist die spezielle Stärke unserer Schule, dass wir hier ein familiäres Klima haben«, sagte Steinhauff. »So können wir auf Problemfälle reagieren. Die Kollegen sehen ihren Beruf nicht nur als Job, sondern stellen Fürsorge und Erziehung ganz weit nach oben.«
Die Stemweder Schüler würden sich auch oft mit privaten Dingen an die Lehrer wenden. Es sei für alle Kollegen selbstverständlich, dass man den Schützlingen zuhöre, betonte der Konrektor.

Artikel vom 28.01.2006