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Sechs Fragen an . . .

Horst-Dieter Knüppel (Kreisvorsitzender)

Noch 133 Tage bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Auch der Fußballkreis Bielefeld/Halle bringt sein Know How in verschiedene Projekte wie zum Beispiel »Faire Sportkleidung, faire Bälle« und die Streetsoccer-Tour ein. Im Gespräch mit WB-Sportredakteur Jörg Manthey blickt der Kreisvorsitzende Horst-Dieter Knüppel auf die WM. Außerdem bekräftigt Knüppel noch einmal, dass seine Amtszeit 2007 enden wird.

Das WM-Fieber breitet sich allmählich aus. Sind Sie ebenfalls schon vom Weltmeisterschaftsbazillus befallen?Horst-Dieter Knüppel: Im Moment noch nicht. Bei allem Verständnis stören mich einige Dinge im System. Etwa die sehr komplizierte Verteilung des Kartenkontingents.

Werden Sie sich denn ein Spiel im Stadion anschauen?Horst-Dieter Knüppel: Nein, ich habe keine Karte. Das bedaure ich sehr, denn so eine WM ist ein enormes Erlebnis. 1974 habe ich die Weltmeisterschaft beruflich über vier Monate begleitet. Da war ich im Marketing vom Sponsor Granini tätig, und 13 von 16 Mannschaften standen bei uns unter Vertrag. Ich bin von Trainingslager zu Trainingslager gereist, um die Teams mit unseren Getränken zu versorgen. Damals gab's Karten en masse.

Wird denn die WM im eigenen Land auch auf den Fußballkreis Bielefeld eine entsprechende Ausstrahlung haben?Horst-Dieter Knüppel: Wir hatten mal angedacht, in drei Bielefelder Stadien Großleinwände zu installieren, auf denen wir Spiele übertragen wollten. Angesichts der FIFA-Regularien ein nicht durchführbarer Plan. So ein Vorhaben wäre an unglaublich viele Bedingungen geknüpft gewesen.
Denken Sie, dass die WM einen Boom, einen neuen Mitgliederzulauf auslösen kann?Horst-Dieter Knüppel: Ich bin Realist. Das ist ziemlich abhängig davon, wie das deutsche Team abschneidet. In der Vorrunde werden wir nicht ausscheiden.

Wem gehören - abgesehen von Deutschland - Ihre Sympathien?Horst-Dieter Knüppel: Ich bin Fan von Außenseitern. Wenn etwa Costa Rica weit kommen könnte, das fände ich klasse. Mein Weltmeistertipp ist Brasilien.

Abschließend: Bleibt es wirklich dabei, dass Sie den Job des Chefs nach dieser Amtszeit quittieren? Horst-Dieter Knüppel: Da gibt es kein Zurück mehr. Bei meiner Amtsübernahme des Kreisvorsitzes 1998 hatte ich ja schon erklärt, dass ich nach drei Legislaturperioden, sprich neun Jahren, nicht wieder zur Verfügung stehen würde. Am 23. April 2007 werde ich in dieser Funktion definitiv aufhören. Wenn es gewünscht ist, kann es aber sein, dass ich dem Kreisvorstand in beratender Funktion weiter zur Seite stehe. Bedauerlicherweise ist meine intensive Suche nach einem Nachfolger noch nicht erfolgreich gewesen. Ich möchte eine vernünftige Lösung gefunden haben, wenn ich in gut einem Jahr den Staffelstab weitergebe.

Artikel vom 27.01.2006