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Entwicklung mit weniger Geld

Minister Uhlenberg legt klares Bekenntnis zum ländlichen Raum ab

Von Heinz-Peter Manuel
Bad Wünnenberg (WV). Angesichts von 110 Milliarden Euro Schulden, die das Land NRW täglich fünf Millionen Euro an Zinsleistungen kosten, sei es fraglich, ob das Land künftig EU-Förderprogramme ko-finanzieren könne. Trotzdem dürfe der ländliche Raum nicht leer ausgehen.

Er verstehe sich als Anwalt des ländlichen Raumes, der die flächendeckende Landwirtschaft im Lande erhalten wolle, sagte Minister Eckhard Uhlenberg bei der Vorstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes    (ILEK) im Bad Wünnenberger Spanckenhof. Allerdings müsse man - trotz der nach Auslaufen von Leader+ im kommenden Jahr beginnenden neuen Förderperiode - realistisch von einer um 30 bis 40 Prozent geringeren Zuschusssumme als bisher ausgehen.
»Wir werden ein Programm auf den Weg bringen, das eine gerechte Lösung fürs ganze Land beinhaltet«, versprach Uhlenberg. Einzelheiten konnte er angesichts des derzeit in Arbeit befindlichen Feinkonzepts noch nicht nennen. Sicher sei aber, dass er so bald keine großen Wohltaten verkünden könne. »Wir kratzen alles zur Verfügung stehende Geld zusammen, um die EU-Vorgaben bedienen zu können«, sagte der aus dem Nachbarkreis Soest stammende Minister.
Für den Regionalentwicklungsverein Bürener Land hatte er nur lobende Worte. Von hier stammt das erste aussagefähige ILEK im Lande. Überhaupt gehe es den Kommunen und Dörfern der hiesigen Region im Vergleich recht gut. Das liege auch daran, dass die Menschen hier engagiert und selbstverantwortlich handelten, lobte Uhlenberg.
Bevor der Minister - wegen Schneeglätte mit etwa einstündiger Verspätung - über die Entwicklung der Förderung sprach, hatte Christian Finke, Geschäftsführer der Biologischen Station im Südkreis Paderborn, das Tätigkeitsfeld der im Spanckenhof beheimateten Einrichtung vorgestellt. Regionalmanagerin Iris Simon stellte das ILEK vor und konnte mit dem Mallinckrodthof Borchen, mit der Mittelstandsinitiative Gesundheitswirtschaft Bürener Land und der Erlebniswanderkarte Büren-Bad Wünnenberg-Lichtenau bereits erste Umsetzungserfolge präsentieren. Das Bürener Land - so ihr Fazit - sei als Leader+-Region und als erste Region in NRW mit anerkanntem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept gut gerüstet für die neue EU-Förderperiode von 2007 bis 2013. Angesichts der knapper werdenden Mittel gebe es allerdings viele offene Fragen.

Artikel vom 27.01.2006