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DM-Signal:
Jörg Roßkopf muss zittern

Vorstellung des Programmhefts

Von Ingo Notz
Minden/Lübbecke (WB). »Unser oberstes Ziel ist es, ein Zuschauer und Spieler freundliches Turnier durchzuführen!«, betont Peter Hunke, Lübbecker Kopf des Organisationsteams für die Deutschen Tischtennis-Meisterschaften. In der Mindener Kampa-Halle präsentierten die ausrichtenden Lübbecker, Mindener und Veltheimer zusammen mit Vertretern des Westdeutschen und des Deutschen Tischtennis-Bundes weitere Einzelheiten zu dem Sporthighlight im Mühlkenkreis.

»Alle, die in Minden spielen wollen, müssen sich auch bei den Westdeutschen Meisterschaften qualifizieren«, betonte der Bad Oeynhauser Manfred Sauerbrei, Sportwart des WTTV und Beisitzer im Leistungssportausschuss des DTTB - aber auch hier gilt: Keine Regel ohne Ausnahme. . . Die erste Ausnahme kommt aus Frotheim: Nadine Bollmeier hat trotz ihres Wechsels zum niederländischen Champions League-Teilnehmer TTV Fürst Manderveld un dem damit verbundenen Zitterspiel um das DM-Ticket ihren Startplatz bei ihrem »Heimspiel« sicher. Selbstverständlich war das nicht, da sich Bollmeier, weil nicht mehr für einen deutschen Verein aktiv, nicht bei Regionalmeisterschaften für die DM qualifizieren kann. Aktuell ließ Sauerbrei durchblicken, dass auch zwei Herren auf eine Ausnahme hoffen müssen: Doppel-Vizeweltmeister Christian Süß und der amtierende Vizemeister Bastian Steger haben am Finaltag der Westdeutschen Meisterschaft ein Champions League-Spiel mit Borussia Düsseldorf. . .
Besondere Brisanz könnte die DM bekommen, wenn sich Anfang Februar das bewahrheitet, was Sauerbrei am Dienstag bereits durchblicken ließ: »Für die WM in Bremen sind jeweils vier bereits gesetzt. Bei den Herren Boll, Süß, Steger und Fejer-Konnerth, bei den Damen Wu, Struse, Wosik und Silbereisen.«
Der Sprengstoff in den Worten: Ausgerechnet Altmeister Jörg Roßkopf, derzeit der zweitbeste Deutsche, fehlt noch in der WM-Liste, genau wie Ex-Vize-Europameister Torben Wosik und der frühere EM-Doppel-Dritte Lars Hielscher. Nur einer der drei Stars kann es noch schaffen. . . Der jeweils letzte freie Platz im WM-Kader wird erst nach den Deutschen Meisterschaften in Minden vergeben - ein gnadenloses Ausscheidungsrennen ist also garantiert. . .
Garantiert ist auch ein umfangreiches Breitensportprogramm, das der zuständige Referent vom WTTV, Norbert Weyers, vorstellte. Er erwarte »deutlich über 500 Schüler« in der Kampa-Halle II. Die Schulämter der Kreise Minden-Lübbecke und Herford werden angeschrieben mit der Anregung, den Kindern einen Besuch der DM im Rahmen eines Schulwandertages zu ermöglichen. Für die Kinder wird ein riesiger »Tischtennis-Fun-Park« aufgebaut, in dem der Sport »in der Vielfalt präsentiert wird, in der er möglich ist«, so Weyers. Vom Tischtennis-Sportabzeichen über Malwettbewerbe für Schulen oder ein Familien-Generationen-Turnier bis zu der Präsentatiton neuer Ideeen für das Tischtennis der Zukunft reicht hier das Angebot.
Einen kleinen Rückschlag mussten die Ausrichter allerdings auch hinnehmen und vermelden. Die geplante Live-Übertragung der gesamten Veranstaltung per Live-Stream im Internet ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich: Der Fernsehvertrag mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten schließt die Umsetzung des ambitionierten Vorhabens aus. So wird zwar ausfüßhrlich und ab dem Viertelfinale auch live aus der Kampa-Halle berichtet - aber ohne bewegte Bilder.
Ein Kernpunkt der Präsentation war das Programmheft, das die drei Ausrichtervereine mit Unterstützung der Druckerei Werneburg in Lübbecke erstellt haben und in Minden bei der Druckerei Rohlfing endproduzieren ließen. 5000 Exemplare hatten ein Gewicht von rund 1,5 Tonnen. Mit insgesamt 96 Seiten hat das Grundgerüst des Heftes bereits eine bislang einmalige Größe erreicht - das Zwei- oder sogar fast Dreifache der Hefte der vergangenen Meisterschaften.
Hinzu kommt noch eine Beilage, die dann die Auslosung enthalten wird - nochmals eine 16-seitige Informationsbroschüre, die dann für eine umfassende Versorgung der Besucher sorgen wird. Die Auslosung für die Meisterschaft findet am Montag vor dem DM-Wochenende statt und wird der Öffentlichkeit am Dienstag, 28. Februar, im Casino Bad Oeynhausen vorgestellt.
Nicht gehts mehr? Im Gegenteil, denn bis dahin wartet auf die drei durchführenden Vereine noch eine Menge Arbeit, um die zahlreichen Vorschusslorbeeren auch zu rechtfertigen.
»Es spricht sich 'rum, dass es eine Topveranstaltung wird«, hat Manfred Sauerbrei bislang nur positive Reaktionen auf die DM-Variante made im Mühlenkreis mitbekommen. Mund-zu-Mund-Propaganda soll auch helfen, die anvisierten 8000 Besucher an den drei Tagen in die Haller zu bekommen. Das Programmheft selbst wird nicht nur bei den Meisterschaften verteilt, sondern soll auch im Vorfeld den Appetit auf die DM anheizen. Dazu werden die Hefte ab Mitte nächster Woche in allen Sparkassen und in Rathäusern ausgelegt.
www.ndm2006.de

Artikel vom 27.01.2006