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Sven Harter die Nummer 20

Crossfahrer aus Pr. Oldendorf trumpft bei Weltmeisterschaft auf

Pr. Oldendorf (tz). Der Erdball ist groß. Riesengroß. Fast genauso groß ist es dann logischerweise, wenn man der Beste des Erdballs in einer gewissen Disziplin ist. Das hat Sven Harter zwar nicht geschafft - aber seit dem vergangenen Wochenende ist der Preußisch Oldendorfer Radsportler die Nummer 20 der Welt in seiner Altersklasse.

Bei den Weltmeisterschaften im belgischen Mol erzielte der Cross-Fahrer dieses sehr gute Resultat. Eigentlich stand die Weltmeisterschaft gar nicht auf dem »Zettel« - da die Form aber Anfang des Jahres noch deutlich besser war, als es sich Sven Harter selbst erträumt hatte, hängte er nun auch noch spontan den Trip nach Belgien dran.
Und auf dem Hinweg war er auch schon in äußerst weltmeisterlicher Form - allerdings nur, was die Begegnung mit einem prominenten Passanten anging. »Auf dem Weg zum Rennen habe ich Tom Boonen getroffen, den amtierenden Weltmeister, der kommt ja aus Mol. Das war schon zusätzliche Motivation!«
In bester Sprinter-Manier hielt Sven Harter dann aber nach einer schlechten Startposition gleich »voll rein«, heißt: »Ich habe so gedrängelt, dass ich nach der ersten Laufpassage auf dem fünften Platz lag!« Gefahren wurde auf einem Rundkurs mit rund 3,5 Kilometern Länge. Nach der ersten Runde kam Harter immer noch als Siebenter durch, ehe die Konkurrenz richtig Gas gab.
»Ich bin dann meinen eigenen Rhythmus gefahren. Das internationale Niveau ist so hoch, da geht das nicht anders. Ich bin eigentlich ein ganz gutes Rennen gefahren - nur der Platz war dafür zu schlecht...!« Der Platz - das war am Ende der 20. Rang, »ein Platz zwischen 15 und 20 war schon das Ziel«, hatte der Oldendorfer damit eine eigene Vorgabe trotzdem erfüllt.
Weil ein Wochenende mit dem Start bei einer Weltmeisterschaft allein aber für einen Vollblut-Radsportler noch nicht ganz ausgefüllt ist, hängte Sven Harter am Sonntag auch noch die Abschlussveranstaltung des Weser-Ems-Cups hinten dran - zur aktiven Erholung von der WM... Dort holte er sich dann einmal mehr den Tagessieg.
Im achten Saisonrennen war das nach vier zweiten Plätzen nun auch der vierte Sieg für den Oldendorfer, der sich damit auch den Gesamtsieg in dieser Wertung sicherte. Für den hätte auch ein vierter oder fünfter Platz am Sonntag gereicht, um seinen schärfsten Rivalen Peter Rohde aus Bramsche auf Distanz zu halten - aber so, mit einem Tagessieg, war der Gesamttourerfolg natürlich noch schöner.

Artikel vom 27.01.2006