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»Kinder jetzt
anmelden«

Westrup Standort für Ganztagsschule

Von Dieter Wehbrink
Stemwede (WB). Beim Thema »Offene Ganztagsschule«, das in den Wochen zuvor die Gemüter erhitzt hatte, machte der Stemweder Schulausschuss jetzt »Nägel mit Köpfen«. Viele Stemweder Eltern, unter ihnen auch der Westruper Schulpflegschaftsvorsitzende Uwe Trox, verfolgten die Sitzung in der Begegnungsstätte Wehdem.

Der Ausschuss empfahl mit großer Mehrheit dem Rat, einem Vorschlag der Gemeindeverwaltung zu folgen. Demnach soll die zentral gelegenen Grundschule Westrup Standort für die erste »Offene Ganztagsschule« in Stemwede sein, wenn mindestens 22 verbindliche Anmeldungen eingehen. An den anderen Schulstandorten wird - mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde - das Betreuungsangebot »8 bis 1« zeitlich ausgeweitet. Levern, Westrup und Haldem hatten sich ebenfalls um eine »Offene Ganztagsschule« beworben, konnten aber weniger Interessenten aufweisen.
Uwe Trox zeigte sich mit der Entscheidung des Ausschusses sehr zufrieden. »Ich hoffe, dass die 22 Anmeldungen in Westrup verbindlich zustande kommen und wir die Offene Ganztagsgrundschule etablieren können.« Trox warb erneut dafür, das Eltern anderer Schulbezirke ihre Kinder in Westrup anmelden. Dafür hatten die drei anderen Grundschulen die Westruper Schulpflegschaft in der Vergangenheit kritisiert. Trox sagte der STEMWEDER ZEITUNG, er sehe das Westruper Engagement durch die Entscheidung des Schulausschusses bestätigt.
Ratsherr Phillip Matern (Grüne) vertrat während der Sitzung »beim Betrachten der Westruper Zahlen« die Ansicht, dass ähnlich positive Interessensbekundungen vielleicht auch in Haldem, Oppenwehe und Levern möglich seien, wenn man an allen vier Stemweder Standorten Ganztagsgrundschulen einrichte. Bürgermeister Ekkehardt Stauss betonte, jede Schulpflegschaft und Schulleitung hätte im Vorfeld die Initiative ergreifen und für eine Ganztagsgrundschule an der eigenen Einrichtung werben können.
Hartmut Sander beantragte für die SPD, an allen vier Einrichtungen Ganztagsschulen einzurichten, wenn es dort mindestens 15 Anmeldungen pro Gruppe gebe. Es sei durchaus ein Problem, wenn Eltern aus entfernteren Schulbezirken ihre Kinder in Westrup anmelden müssten. Sander weiter: »Wenn es die Ganztagsgrundschule an allen Standorten gibt, werden dort die Anmeldezahlen steigen«. Jörg Tielbürger (CDU) warnte jedoch: »Wenn die Gruppen zu klein sind, kommt man mit dem Geld nicht aus. Die Gemeinde kann hier nicht finanziell einspringen.«
Werner Bensmann, der für die CDU die Lösung »pro Westrup und pro Ausbau des Programms Ý1 bis 8Ü an den anderen Grundschulen« befürwortete, wies auf die Informationsveranstaltungen und Befragungen in der Gemeinde hin. Allen Eltern sei die Sachlage vermittelt worden. Das Ergebnis spreche zurzeit klar für Westrup. Allerdings könne man später noch reagieren, wenn sich an den übrigen Schulen - etwa in Levern - genügend Interessenten finden würden. Wolfgang Fricke (FDP) sah in Westrup auch räumliche Vorteile. »Ich glaube aber, dass in wenigen Jahren andere Grundschulen folgen werden.«
Ausschussvorsitzender Wilhelm Riesmeier (SPD) betonte, die Schulen müssten die Streitigkeiten der vergangenen Monate vergessen und nach vorne schauen.

Artikel vom 27.01.2006