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Neues Schulgesetz will bei
Stärken der Kinder ansetzen

Doppmeier (CDU) über »begabungsgerechte Schule«

Altkreis Halle (WB). Das neue Schulgesetz für NRW hat die Landtagsabgeordnete Ursula Doppmeier in den CDU-Arbeitskreisen »Schule« von Kreisverband und Kreistagsfraktion vorgestellt. Der Gesetzentwurf, der gerade in die Verbändeanhörung gegangen ist, wird voraussichtlich Anfang März im Landtag diskutiert.

»Unser schulpolitisches Ziel ist die begabungsgerechte Schule«, erklärte Doppmeier. »Wir wollen nicht mehr von den Defiziten der Schüler ausgehen, sondern bei den Stärken der Kinder ansetzen. Damit streben wir die eigenständige Schule an, die ihr eigenes pädagogisches Profil entwickelt und den Unterricht und das Schulleben weitgehend selbst gestaltet. Das Land wird sich dabei auf die Vorgabe von Standards, Lernzielen und Rahmenrichtlinien beschränken.«
Um diese Ziele zu erreichen, sagte Doppmeier weiter, gehe die Schulpolitik der Landesregierung von drei Grundprinzipien aus: Erstens sollen die Schulen mehr Freiheiten erhalten, aber auch mehr Verantwortung. Zweitens solle eine bessere individuelle Förderung der Kinder stattfinden. Und drittens solle die Stärkung der Ressourcen die Unterrichtsqualität verbessern.
»So sind bisher 1 000 neue Lehrer in Nordrhein-Westfalen eingestellt worden und im Frühjahr sollen weitere 1 000 folgen«, sagte die Landtagsabgeordnete. »Unser Programm setzt aber nicht erst in der Schule ein, sondern bereits im Vorschulbereich, damit die Kinder gar nicht erst mit Defiziten an die Schulen kommen. So wollen wir zum Beispiel die Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickeln. Denn eine der größten Aufgaben ist es, die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Eine weitere Maßnahme ist die Sprachförderung ab 4. Lebensjahr.«
Die offenen Ganztagsgrundschulen erhalten nach den Worten von Doppmeier einen 20-prozentigen Lehrerzuschlag, um die Qualität des Angebotes vor Ort zu verbessern. Ein verbindliches Grundschulgutachten für die weiterführenden Schulen solle den Kindern realistische Chancen in ihrer Schullaufbahn gewährleisten. Von der Auflösung der Schulamtsbezirke erwarte die Landesregierung mehr Wettbewerb der Schulen untereinander. Und im Sekundarbereich I gebe es an den Ganztagshauptschulen sogar einen Lehrerzuschlag von 30 Prozent.
»Unser Programm enthält noch viele weitere neue Aspekte«, so Doppmeier. »Abgerundet wird es durch Lehrstandserhebungen und zentrale Leistungsüberprüfungen auf unterschiedlichen Ebenen der Schullaufbahn der Kinder.«

Artikel vom 27.01.2006