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Ausschuss weist
harte Kritik zurück

Planung für Bachweide kommt voran

Halle (SKü). Das Neubaugebiet »Bachweide« auf dem ehemaligen Imsande-Gelände ist planerisch einen großen Schritt voran gekommen. Allerdings geht dies nicht ohne Konflikte ab. Die teilweise erheblichen Einwände eines betroffenen Grundstückseigentümers wurden vom Planungsausschuss zurückgewiesen.

Insbesondere ein Eigentümer, der bereits gegen das hier erstmals angewandte Umlegungsverfahren und eine Bebauung überhaupt gekämpft hatte, äußerte Kritik. Eine einvernehmliche Regelung mit der Stadt bezüglich des Baugebietes habe es bis heute nicht gegeben. Angesichts des verringerten Flächenbedarfes sowie des Wegfalls der Eigenheimförderung solle seinem Wunsch nach Nichtbebauung für mindestens fünf Jahre stattgegeben werden. Das lehnt die Stadt ab, denn im Gegensatz zum Landes- und Bundestrend könne Halle noch einen Bevölkerungszuwachs vorweisen. Außerdem sei das Interesse an dem Baugebiet schon jetzt deutlich höher, als von der Verwaltung erwartet. Der Verkaufszeitpunkt der weiterhin privaten Teilflächen liege zudem bei den Eigentümern selbst.
Kritik übt der Grundeigentümer auch an den Sanierungskosten für das Gelände, die mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt wurden. Die Stadt erklärt hierzu, dass nach dem Ausschreibungsergebnis die Sanierung wesentlich preiswerter werde. Außerdem sei die Stadt für die ehemalige Gerberei Imsande verkehrssicherungspflichtig. Die Gebäude hätten entweder aufwändig gesichert oder abgerissen werden müssen. Sofern das Gelände nicht zu Bauland entwickelt worden wäre, argumentiert die Verwaltung, hätte die Stadt hierfür eine erhebliche Summe aufwenden müssen, ohne die Möglichkeit zu haben, diese zu refinanzieren.
Stadtplaner Dirk Tischmann erläuterte, warum die Stadt entgegen der Eigentümeranregung auf roten Dachziegeln besteht. In Halle insgesamt, aber auch in der Nachbarschaft auf Hofstellen seien rote Pfannen üblich und landschaftstypisch. Städteplanerisch müssten auf jeden Fall blaue, glasierte Dachziegel verhindert werden, die weithin glänzten.
Eine längere Diskussion brachte die Frage, ob ein geplanter Fußweg an der Südseite des Baugebietes entlang des Kleinebaches gegen den Widerstand der Grundeigentümer im Bebauungsplan verbleiben soll. Der Ausschuss entschied sich trotz starker Bedenken vor allem der SPD für die Herausnahme. So werden die künftigen Bewohner nur über den seitlichen Stich Amselweg das Baugebiet in Richtung Süden verlassen können, was beispielsweise auf dem Weg zum Schulzentrum Masch einen kleinen Umweg bedeutet. Weitere Stichwege zum Maschweg hin sind privat und wurden von den Eigentümern wegen Widerstandes gegen das Baugebiet an sich für eine öffentliche Erschließung nicht zur Verfügung gestellt.

Artikel vom 26.01.2006