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Sparkurs schlägt auf
Bildungsebene durch

Referentenstelle im Dekanat fällt weg - Büro schließt

Verl (köh). Die Umstrukturierung der »Mittleren Ebene« im Erzbistum Paderborn hat die Region Hellweg und die Dekanatsbildungswerke Rietberg und Rheda-Wiedenbrück erreicht. Mit der Zusammenfassung der Dekanate zum 1. Juli soll auch das Büro der Bildungswerke in Verl wegfallen.

Außerdem sollen die Bildungswerke im Erzbistum künftig von fünf statt sieben hauptamtlichen Mitarbeitern in neuen so genannten Bildungszentren (Paderborn, Bielefeld, Olpe, Arnsberg und Dortmund) begleitet werden. Für die Bildungswerke Rietberg und Wiedenbrück bedeutet dies eine weitere einschneidende Veränderung: Die Stelle des hauptamtlichen Mitarbeiters Albert Schröder ist gestrichen worden. Der Diplom-Theologe wird künftig als Religionslehrer an den Gymnasien Rüthen und Warstein arbeiten. Er bleibt Angestellter des Generalvikariats, wird aber vom Land Nordrhein-Westfalen bezahlt. »Der Abschied fällt mir schwer«, sagte Schröder bei der Sitzung von Vorstand und Mitarbeitern des Bildungswerkes im Pfarrheim der Kirchengemeinde St. Judas-Thaddäus in Sürenheide. »Als ich den Anruf vom Generalvikariat bekam, ob ich mir vorstellen könnte, an die Schule zu gehen, habe ich spontan nein gesagt«, erzählte er. Die Erwachsenenbildung habe ihm sehr viel Freude gemacht und er hoffe nun, auch Jugendlichen »neue Räume zeigen zu können«.
Pastor Wolfgang Braun lobte die Arbeit von Schröder mit den Worten: »Ich kenne Sie als sehr engagiert. Sie haben für unser Dekanat sehr viel getan.« Die Vorsitzende des Bildungswerkes Rietberg, Irmtraud Runkel, bedauerte den Weggang von Schröder und machte deutlich, dass zurzeit eine große Verunsicherung über die Zukunft der Bildungsarbeit bestehe.
Für Schröder übernimmt zunächst Hans-Christoph Matuschek aus Bielefeld die Begleitung der Erwachsenenbildung in den Dekanaten Rietberg und Rheda-Wiedenbrück. Er ist zugleich für den Bereich Minden-Ravensberg-Lippe zuständig. »Wir befinden uns in einer Übergangsphase und was nach dem 30. Juni auf uns zukommt, weiß noch keiner so genau«, erklärte er.
Matuschek äußerte sich besorgt über den Umbau der Dekanate, der in vielen Bereichen statt für die notwendige Nähe für weite Wege sorge. Dass sich etwas ändern müsse, sei klar. Der Schwund an Kirchenmitgliedern aufgrund der demografischen Entwicklung und die finanziell schwierige Lage zwängen dazu. Aber es sei auch sinnvoll, eine Erleichterung der Arbeit durch Veränderung der Sitzungshierarchie herbeizuführen. Auf keinen Fall dürften Ehrenamtliche unter den Umstrukturierungen leiden, betonte er.

Artikel vom 26.01.2006