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Gemeinde spart durch Umzug Geld

Sonderschulausschuss sprach über neues Raumkonzept in Quernheim

Kirchlengern (hr). 330 000 Euro Kosten statt 1,1 Millionen Euro - durch den geplanten Umzug der Albert-Schweitzer-Sonderschule von Klosterbauerschaft in die Grundschule Quernheim spart die Gemeinde Kirchlengern richtiges Geld. Das neue Raumkonzept und die angestrebten pä-dagogischen Akzente standen nun im Mittelpunkt einer Sitzung des zuständigen Sonderschulausschusses.

Da die Schülerzahlen an der Grundschule Quernheim kontinuierlich zurückgegangen sind, die erforderliche Klassenstärke bald nicht mehr erreicht wird, hatten die Kommunalpolitiker in Absprache mit den zuständigen Schulbehörden eine Zusammenlegung der Grundschulen Stift Quernheim und Quernheim befürwortet - und zwar am Standort Stift Quernheim. Der positive Nebeneffekt für die Gemeindeverwaltung: das gut erhaltene Grundschulgebäude in Quernheim könnte von der Albert-Schweizer-Sonderschule genutzt werden. Das jetzige Sonderschulgebäude in Klosterbauerschaft weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf, der mit 1,1 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Eine Umnutzung der Grundschule würde jedoch höchstens 330 000 Euro kosten. »Die Sonderschule hat ein anderes pädagogisches Konzept als die Grundschule. Somit müssten wir unter anderem Werk- und Textilräume und eine Schulküche einrichten«, informierte Schulamtsleiter Michael Höke. Auch die Unterhaltungskosten wären geringer als in Klosterbauerschaft.
Mit den erforderlichen Umbaumaßnahmen will die Gemeinde allerdings erst zum Ende dieses Schuljahres beginnen. »Derzeit werden in Quernheim noch eine zweite und vierte Klasse unterrichtet - das sind insgesamt 52 Kinder. Die Viertklässler besuchen nach diesem Schuljahr weiterführende Schulen, die Zweitklässler gehen dann in Stift Quernheim zur Schule.« Man wolle vermeiden, dass der Unterricht dieser beiden Klassen durch Umbauarbeiten gestört werde - »da stehen wir bei den Eltern im Wort«. Der Umzug aller Kinder solle in Absprache mit den Eltern auf einmal erfolgen und nicht klassenweise. »Es soll nicht heißen, der letzte muss hier das Licht ausschalten.« Der Umzug der rund 70 Sonderschüler ist für Anfang 2007 ins Auge gefasst worden.
Mit den neuen Schülern aus Quernheim werden im kommenden Jahr in Stift Quernheim dann insgesamt 256 Mädchen und Jungen unterrichtet. Das ist natürlich relativ viel. »Aber auch hier kann damit gerechnet werden, dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung die Zahl der Schüler abnehmen wird«, erklärte Höke. Für Kinder, die bislang ganz aus Klosterbauerschaft zur Grundschule Quernheim mussten, wird sich der Schulweg durch die Zusammenfassung beider Grundschulen deutlich reduzieren. Die Quernheimer jedoch werden sich auf längere Wege einstellen müssen.
Die Pläne, die Diplom-Ingenieurin Peggy Freudenreich im Rathaus erarbeitete, wurden von den Mitgliedern des Fachausschusses positiv aufgenommen. Auch das von Frank Peters, kommissarischer Leiter der Sonderschule, präsentierte pädagogische Konzept fand Zustimmung.
Was mit dem jetzigen Gebäude der Albert-Schweitzer-Schule geschehen soll, ist ungewiss. Eines steht aber schon fest: Die Gemeinde will sich von der Immobilie trennen, um dauerhaft Kosten zu reduzieren. Als mögliche Nutzung ist ein Altenheim im Gespräch - die oft geforderte Dependance des Altenheimes in Kirchlengern.

Artikel vom 26.01.2006