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Sonntags-Öffnung umstritten

Bürener Verkehrsverein bestätigt Vorstandsteam um Kriener im Amt

Von Hanne Reimer
Büren (WV). Mit einem bewährten Team an der Spitze hat sich der Bürener Verkehrsverein für das neue Jahr viel vorgenommen. Die Mitglieder bestätigten bei der Jahresversammlung am Dienstagabend im Hotel Kretzer Vorsitzende Conny Kriener einstimmig in ihrem Amt.

Doch auch ein Neueinsteiger arbeitet künftig im Vorstand mit. Für Gerd Schlüter-Eickel, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, rückte Dieter Fahle, Betreiber des Geschäfts »Wäsche hautnah« in der Innenstadt, als stellvertretender Vorsitzender nach. Ebenfalls als Stellvertreter im Amt bestätigt wurde Ralf Petersen. Um die Finanzen kümmert sich wie bisher Jürgen Gausmann, Schriftführerin bleibt Katja Gäbler.
Als Ziele für die kommenden Monate nannte Conny Kriener unter anderem die stärkere Einbeziehung der Ortsteile, neue gemeinsame Werbeaktionen und die Mitgliederakquise in den Bürener Gewerbegebieten.
Eine kontroverse Diskussion entspann sich über den vierten verkaufsoffenen Sonntag. Wie gewohnt wurden auch im vergangenen Jahr die Geschäfte an den Sonntagen am Stadtfest, beim Oktobermarkt und beim Kartoffelmarkt geöffnet. Umstritten jedoch war unter den Geschäftsleuten der Innenstadt die Öffnung am Nikolausmarkt-Sonntag.
Während, laut Conny Kriener »gut die Hälfte« der Ladeninhaber öffnete, ließen andere ihre Geschäfte geschlossen. Denn nach den Buchstaben des Gesetzes, das noch aus dem Jahr 1956 stammt, ist die Öffnung an den Adventssonntagen verboten, unter anderem deshalb, weil an den Samstagen im Advent bis 20 Uhr eingekauft werden darf.
»Der Umzug am Nikolausmarkt-Sonntag bringt viele Menschen in die Innenstadt, die gerne einkaufen möchten«, führte Kriener ein Argument ins Feld. »Geld, das wir an diesem Tag verdienen, wandert nicht ab nach Paderborn oder Dortnund.« Zudem werde das Ladenschlussgesetz nur noch selten konsequent angewendet und stehe vor der Abschaffung.
»Wir können uns nicht einfach über Gesetze hinweg setzen«, vertrat Ladeninhaberin Adelgunde Hewer eine andere Ansicht. Zudem bemängelte sie, dass sich die Geschäftsleute nicht im Vorfeld an einen Tisch gesetzt hätten.
Conny Kriener kritisierte scharf, dass anonym eine Zeitung, in der von der Sonntagsöffnung im Advent die Rede war, an den Einzelhandelsverband geschickt worden sei. »Wir wissen, dass diese Sendung aus Büren kam«, zeigte sie kein Verständnis für ein solches Verhalten.
Eine Möglichkeit, den Konflikt in diesem Jahr zu vermeiden, könnte das bereits konzipierte Fest »Frühlingszauber« bieten, mit dem die Geschäfte an einem unstrittigen Sonntag geöffnet werden könnten. Der Haken: Das Vorstandsteam hat nicht die Zeit, auch noch dieses Fest zu organisieren. »Wir arbeiten schließlich ehrenamtlich«, gab Conny Kriener zu bedenken. Gesucht wird nun ein Arbeitskreis, der die Veranstaltung auf die Beine stellen könnte.

Artikel vom 26.01.2006