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Geldnot macht erfinderisch

Kinderkulturreihe begeistert mit komischer Oper »Abu Hassan«

Isenstedt (KaWe). Nicht nur unterhaltsam war die Kinderoper »Abu Hassan«, die im Rahmen der Kinderkulturreihe »Gute-Nacht-Geschichten« gezeigt wurde, sondern auch lehrreich. Rund 160 Mädchen und Jungen lauschten fasziniert dem Gesang.

»Wisst ihr eigentlich, was eine Oper ist?«, fragte Frank Engelhardt, Stadtjugendpfleger. Viele Kinder kannten keine Oper. Dann trat der erste Schauspieler auf und hatte eine Handpuppe - ein Kamel namens »Kalle« - dabei. Das sang den Kindern die verschiedenen Gesangsstimmlagen vor: vom Bass bis zum Sopran. Die Lacher hatte das lustige Tierchen schnell auf seiner Seite.
Das komische Stück rund um ein verschuldetes Ehepaar, das wieder zu Geld kommen will, spielt in der Kalifen-Zeit in Bagdad. Entsprechend orientalisch war die Kulisse - wie aus 1000 und einer Nacht. Die Musik zu dem Werk stammt von Carl Maria von Weber.
Präsentiert wurde die Geschichte von den ausgebildeten oder sich noch in der Ausbildung befindenden Opernsänger der »Jungen Oper NRW«.
Den Kindern gefiel das lustige und verwirrte Spiel. Die verschuldeten Eheleute Fatime und Abu Hassan täuschen ihren Tod vor, um sich so Geld für angebliche Beerdigungskosten zu erschleichen. Denn das Paar wollte nicht länger nur von trockenem Brot und Wasser leben. Zuvor hatten die Eheleute Fatime und Abu Hassan schließlich auch nur das Feinste und Köstlichste gegessen sowie viele Fest gefeiert.
Doch wie sich die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren sicher schon vorstellen konnten, ging diese Vortäuschungstaktik nicht richtig auf.
Immer wieder liefen die Schauspieler durch die Zuschauerreihen und bezogen die Kinder mit ein. Und genau das machte eben die Kinderoper aus. Begeistert lachten und riefen die Kleinen den Schauspielern zu.
Über so viele Zuschauer freuten sich die Veranstalter. Sie weisen auf die nächste Veranstaltung im Rahmen der Reihe »Gute-Nacht-Geschichten« hin. Am 31. Januar gibt es ein ungewöhnliches Schauspiel zu einer berühmten russischen Geschichte von Anton Tschechow. Auch dann werden die Kinder wieder mit einbezogen. Das Werk wird um 17 Uhr im Gymnasium in Rahden gezeigt.

Artikel vom 26.01.2006