27.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gute Tipps für Fahrt mit Bus und Bahn

MobilAgent Jürgen Timm ist ab Februar wieder im Hiddenhauser Rathaus zu erreichen

Hiddenhausen (gb). Busfahren kann eigentlich günstig sein. Wer von Enger nach Herford will, kauft gedankenlos einen Einzelfahrschein für 2,70 Euro - dabei gibt es doch das Viererticket. Dann kostet die Einzelfahrt nur 2,05 Euro.

Diesen und viele andere Tipps hält Jürgen Timm bereit. Der »MobilAgent« berät seit Juli 2005 die Bürger in der Großgemeinde in allen Fragen rund um den Öffentlichen Personennahverkehr. Ob Bus oder Bahn, Timm braucht nur in den Dateien seines Laptops nachzuschauen, um optimale Verbindungen zu günstigen Preisen herauszuholen.
Timms Serviceangebot hat sich bei weitem noch nicht so herumgesprochen, wie die Tipps es verdient hätten. Ankünfte und Abfahrten, Anschlüsse, zeitsparende Verbindungen - Timm hat für alles eine Antwort. Ab 6. Februar ist er wieder jeden Montag von 10 bis 12 Uhr im Rathaus zu erreichen.
Die Beratung ist noch ausbaufähig, findet er, fügt aber auch einschränkend hinzu, dass die Beratungszeit vor allem Senioren anlockt, kaum Schüler und Berufstätige. Das ist in Enger anders, wo Timm in den Nachmittagsstunden angesprochen werden kann. »Wie komme ich von der Bahnhaltestelle Schweicheln nach Osnabrück, mit welchem Ticket erreicht der Kegelclub günstig ein Ausflugsziel? Diese und ähnliche fragen werden oft gestellt.
Timm hat darauf durchaus eine einfache Antwort. Wer nach Norddeutschland will, zieht ein »Niedersachsenticket«, wer in Nordrhein-Westfalen unterwegs ist, das »Westfalenticket«.
Mit dem »Niedersachsen-Ticket« kommen fünf Personen für insgesamt 23 Euro nach Hamburg; mit dem Westfalen-Ticket kommt die gleiche Gruppe für 27 Euro durch das Land. Einzige Einschränkung: Man darf Bus und Bahn, die bei dem Ticket gekoppelt sind, nur in der Zeit von 9 bis 3 Uhr benutzen.
Für besonders erfolgreich hält Timm auch die Sechser-Karte: Mit einer Fahrkarte kann der Reisende täglich mit Bus und Bahn quer durch Ostwestfalen-Lippe fahren. Die Sechs bezieht sich dabei auf sechs ÖPNV-Anbieter in der Region.
Es gibt also durchaus eine alternative zum Auto.
Doch auch Timm erkennt an, dass im ÖPNV mancherlei verbesserungswürdig ist. Vor allem die Takte in den Abendstunden verdienen nicht den Namen. »Ab 20 Uhr ist in den Außenbezirken Feierabend.« Wer dann noch nach Herford oder Bielefeld will, muss auf das Auto umsteigen: Einige kommunen halten den Taxi-Bus vor. Das Projekt »MobilAgent« wurde vom Land angeschoben und für acht Monate unterstützt. Ende dieses Monats läuft es aus. Um den Bestand zu sichern, haben elf MobilAgenten im Kreis, unter ihnen auch Timm, einen Förderverein gegründet. Nun putzen sie in den Rathäusern und den Verkehrsunternehmen Klinken und bitten um Spenden.
Der Service lohnt sich. Er ist kompetent, schnell, unkompliziert und kostenlos, sagt Timm. Das kann man von den Bahn- und Busunternehmen nicht so ohne weiteres sagen.

Artikel vom 27.01.2006