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Boogie-Woogie mit Profis

Musikschule bietet Workshop mit Muschalle-Trio


Bünde (BZ). Einen Workshop für Boogie-Woogie bietet die städtische Musikschule am letzten Wochenende im Februar an. Es werden die Grundlagen dieser musikalischen Stilrichtung und ihrer Aufführung in Triobesetzung vermittelt. Die verschiedenen Stilmittel wie Bassfiguren, Rhythmen und Formen werden vorgestellt und praktisch erprobt. Es gibt Informationen zur Entstehungsgeschichte des Boogie-Woogie und zu den Musikern, die die ersten Vertreter dieses Stils waren.
Als Dozent für diesen Workshop konnte Frank Muschalle, ein europaweit gefragter und bekannter Boogie-Woogie-Pianist mit ostwestfälischen Wurzeln, gewonnen werden. Er wird unterstützt von seinen Kollegen Dirk Engelmeyer am Schlagzeug und Matthias Klüter am Kontrabass. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass auch für Schlagzeug und Kontra-Woogie typischen Spielarten praktisch und klingend einfließen können. Instrumentalisten haben die Möglichkeit, an den praktischen Übungen teilzunehmen. Wer möchte, kann auch einfach nur zuhören, das aktive Instrumentalspiel der Workshopteilnehmer ist nicht zwingend erforderlich.
Boogie-Woogie entstand als eigenständiger Stil in den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Musiker, in erster Linie Pianisten, tourten durch die Kneipen, spielten die ganze Nacht als Gegenleistung für Lebensmittel und Übernachtungsmöglichkeiten. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise in den zwanziger Jahren zogen viele Arbeiter in die Städte des Nordens, wie Chicago.
Viele Musiker zogen ebenfalls nach Norden, wo sie auf den »House Rent Parties« spielten. Diese Tanzpartys funktionierten wie folgt: Der Wohnungsinhaber organisierte einige Flaschen Schnaps und einen Musiker und finanzierte mit dem Eintrittsgeld, das er den Gästen abverlangte, seine Miete. In den späten zwanziger Jahren entwickelte sich der Boogie-Woogie-Stil weiter und Pianisten wie Clarence 'Pinetop' Smith und Jimmy Yancey legten den Grundstein dafür, dass diese Musik in den dreißiger und vierziger Jahren über eine gewisse Zeit regelrecht zur Popmusik wurde. Berühmt wurden allerdings zunächst lediglich vor allem drei Musiker: Albert Ammons, Pete Johnson und Meade Lux Lewis.
Der Workshop wird am Samstag, 25. Februar, von 15 bis 17 Uhr und am Sonntag, 26. Februar, von 10.30 bis 12 Uhr stattfinden.
Jeweils um 20 Uhr am Freitag, 24. Februar, Samstag, 25. Februar, und Sonntag, 26. Februar, gibt das Frank-Muschalle-Trio außerdem ein Konzert in der Bünder Musikschule. Nähere Informationen sind unter der Telefonnummer 05223/497180 im Sekretariat der Musikschule erhältlich. Workshopinteressenten sollten sich möglichst bald anmelden. Einen Anmeldevordruck gibt es im Internet unter www.buende.de.

Artikel vom 27.01.2006