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Beim 48. Konzert ist alles anders

Schnathorster Blasorchester konzertiert am 5. März erstmals in der Ilex-Halle

Schnathorst (HoG). Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, und das 48. Festkonzert in der Geschichte des Schnathorster Blasorchesters gehört sicherlich dazu. 47 Jahre lang hatten die Bläser in die Schnathorster Turnhalle eingeladen; in diesem Jahr werden sie erstmals in der neuen Ilex-Halle konzertieren. »Ein ganz neues Gefühl für die Musikanten«, so Geschäftsführer Alexander Westerfeld, einer der Tubisten im Orchester.
Auch das weibliche Geschlecht ist in den Reihen der Musikanten vertreten. Liga Kravalle-Michilson, Susanne Wüllner und Aline Steinmeier (li) spielen die Flöte. Im Hintergrund Jörg Kleine an der Trompete.
Das obligatorische Festkonzert hat Tradition und erfreut sich in jedem Jahr immer wieder großer Beliebtheit. Wer ein wenig spät dran war, konnte die Musik vielfach nur noch stehend genießen, doch die Liebhaber der Blasmusik und Fans des Orchesters nahmen diese kleine »Nebenerscheinung« auf, ohne zu murren. »Mehr als 350 Besucher konnten wir in der Sporthalle nicht lassen«, so Westerfeld. Die Ilex-Halle fasst locker rund 600 Gäste.
Außerdem war das Konzert für die Mitglieder des Blasorchesters in jedem Jahr stets mit einer gehörigen Portion Arbeit verbunden. Die Bühne musste besorgt und aufgebaut, die Halle bestuhlt werden und auch entsprechende Dekoration war unbedingt erforderlich, um dem Festkonzert stets ein entsprechendes Ambiente zu verleihen. Allerlei Aufgaben waren zu erledigen neben dem eigentlichen Schwerpunkt, der musikalischen Vorbereitung auf das Konzert.
Auch mussten die Sportler Rücksicht nehmen auf die Belange der Musikanten. Vielfach mussten Trainingsstunden ausfallen oder in andere Räumlichkeiten verlegt werden.
Das gehört nun alles der Vergangenheit an. »Die Ilex-Halle bietet ein ganz anderes Gefühl«, so Alexander Westerfeld nach der ersten Probe des Orchesters in dem neuen Gebäude am vergangenen Freitag. Allein schon die Beleuchtung und die große Bühne seien mit den bisher gewohnten Bedingungen gar nicht vergleichbar. »Paradiesische Zustände«, schwärmt der Hobbymusiker. Etwas ungewohnt allerdings war für die Bläser die Akustik in der Ilex-Halle. Mit den Bedingungen in der Sporthalle sei man in all den Jahren ganz ordentlich zurecht gekommen, so Westerfeld, auch wenn Sporthallen ganz allgemein nicht gerade die günstigsten Voraussetzungen für Konzerte böten. An das Umfeld in der Ilex-Halle müssten sich die Bläser erst gewöhnen, was allerdings sicherlich kein Problem darstelle, gibt sich Westerfeld zuversichtlich. Bis zum zum 5. März sind ja schließlich noch einige Wochen Zeit.
Diese Zeit wollen die etwa 30 Musikanten aber noch ausgiebig nutzen, um dann wieder einen brillanten Querschnitt aus ihrem breit gefächerten Programm bringen zu können. Dazu gehört natürlich unbedingt ein zackiger Marsch, ohne den ein Festkonzert des Schathorster Blasorchesters einfach nicht denkbar wäre. Aber auch in diesem Jahr wollen die Bläser wieder alle Register ihres musikalischen Könnens ziehen. Melodien aus den unterschiedlichsten Bereichen werden auf dem Programm stehen. Sei es traditionelle Blasmusik, Musical, Klassik oder auch Pop, die Musikanten des Schnathorster Blasorchesters bieten für jeden Geschmack etwas. Auch Big-Band-Musik gibt es im Programm, wobei hier natürlich allein schon von der Besetzung her Grenzen gesetzt seien, erklärt Alexander Westerfeld.
Rund 30 aktive Musiker treffen sich einmal wöchentlich im Dorfgemeinschaftshaus Schnathorst zur Orchesterprobe.
Und hier könne das Orchester durchaus noch Zuwächse gebrauchen, so der Geschäftsführer. Besonders Holzbläser (Klarinetten und Saxophone) würden noch gesucht. Aber auch hier zeigen sich die Musikanten zuversichtlich und bauen auf Nachwuchs aus dem Jugendblasorchester, das vor zwei Jahren gemeinsam mit der Dorfkapelle Oberbauerschaft ins Leben gerufen wurde und von der Musikschule Schnathorst betreut wird. Interesse bei jungen Menschen sei ausreichend vorhanden, so Alexander Westerfeld. Das Durchschnittsalter im Orchester liegt bei Mitte 30, wobei die jüngsten Mitglieder 14 Jahre alt sind, das älteste inzwischen 73.
Noch vor dem Festkonzert steht vom 17. bis 19. Februar ein Probenwochenende in Mardorf am Steinhuder Meer im Programm. So etwas hat es bereits in der Vergangenheit gegeben, und die Musikanten freuen sich schon jetzt darauf. Hier werden dann wieder Gastdozenten eingeladen, es wird in Gruppen geprobt und natürlich auch mit dem gesamten Orchester. »Hier gibt es dann den Feinschliff«, erklärt Alexander Westerfeld. Untergebracht sind die Musikanten in der Jugendherberge.
Dann jedoch bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum ersten Festkonzert der Bläser in der Ilex-Halle am 5. März. Und es gibt auch zwei musikalische Höhepunkte an diesem Tag für die Besucher. Im ersten Konzertteil bringen die Musikanten unter anderem »Bilder einer Ausstellung« von M. Mussoursgsky zu Gehör und im zweiten Konzertteil ist es das Werk »Children of Sanchez« von Chuck Mangione, das sowohl den Bläsern als auch dem Dirigenten Christian Wöbking alles an Konzentration abverlangt.

Artikel vom 25.01.2006