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Stadt braucht ein neues Lager für Salz

Alte Halle auf ehemaligen Nato-Gelände marode - 70 000 Euro vorsorglich eingeplant

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Der Winter ist in vollem Gange. Wenn es friert und schneit, dann ist der Bauhof besonders gefragt. Das Salzstreuen auf den Straßen und Wegen der Lebkuchenstadt ist eine seiner Hauptaufgaben in dieser Jahreszeit, wie sich gestern wieder einmal zeigte. Schwierigkeiten gibt es jedoch mit dem bisherigen Salzlager auf dem ehemaligen Nato-Gelände an der Sundernstraße.

Der Eigentümer der Fläche hat den Mietvertrag zum 31. März dieses Jahres gekündigt. Hinzu kommt, dass die Lagerhalle seit einiger Zeit marode ist - das Dach weißt Löcher auf, und die Wände verfallen. Grund genug für die Untere Wasserbehörde des Kreises Gütersloh, das Lagern von Salz dort nur noch bis Ende März zu dulden. Ein weiteres Problem ist die Erreichbarkeit. Bei Glatteis hatten die Bauhofmitarbeiter in der Vergangenheit das eine oder andere Mal Probleme, die Lagerstätte über die teilweise recht steile Zufahrt anzusteuern.
Im Haushaltsplan 2006 wurden vorsorglich 70 000 Euro bereitgestellt, um für Ersatz zu sorgen. Wie dieser aussehen soll, steht noch nicht fest. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die im zuständigen Fachausschuss noch diskutiert werden müssen. So wäre der Eigentümer des Geländes grundsätzlich bereit, die Lagerhalle zu anderen Konditionen als bisher zu verpachten. In diesem Fall müsste sie jedoch modernisiert beziehungsweise abgerissen und neu gebaut werden.
Ein möglicher Standort wäre auch neben dem Feuerwehr-Gerätehaus an der Sundernstraße. Aufgrund der Hanglage müsste eine neue Halle allerdings zum Teil in das Gelände gebaut werden. Eine weitere Lösung könnte auf dem Gelände des Bauhofes, ein zentraler Ort, gefunden werden. Dort müssten jedoch Lärmschutz- und wasserrechtliche Fragen geklärt werden. Ein Lager müsste auf jeden Fall so abgedichtet werden, dass kein Salz austreten und ins Grundwasser gelangen könnte. Sollte ein Silo für das Streusalz angeschafft werden, dann wäre die Höhe eines solchen Bauwerks möglicherweise problematisch. Ein Silo, das etwa 100 Kubikmeter fassen würde, wäre circa 13 Meter hoch.
Die Stadt Borgholzhausen benötigt pro Winter etwa 175 Tonnen Salz, um bei Schnee oder Glatteis die Gemeindestraßen und -wege zu streuen. Nach Auskunft von Bauamtsleiterin Kerstin Otte wird der größte Teil bereits im Sommer gekauft, da das Salz im Winter wesentlich teurer ist. Außerdem sei eine Bevorratung von etwa 150 Tonnen sinnvoll, da es manchmal wie im vergangenen Winter zu Engpässen komme. Wenn der Bedarf im Winter besonders groß sei, sei es schwer, überhaupt an Streusalz zu gelangen.

Artikel vom 26.01.2006