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Drei Fragen an . . .

Landwirt Friedrich-Wilhelm Doht

Vor sechs Jahren löste er Kurt Lückebergfeld als Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Ortsverbandes Borgholzhausen ab. Nach zwei Amtszeiten an der Spitze der rund 200 Mitglieder stellt sich Friedrich-Wilhelm Doht am Montag, 6. Februar, jedoch nicht erneut zur Wahl. WB-Redakteurin Katrin Niehaus sprach mit dem 53-jährigen Landwirt aus dem Ortsteil Casum über seine Gründe.

Warum legen Sie Ihr Amt nieder?
Friedrich-Wilhelm Doht: In Borgholzhausen haben wir festgelegt, dass nur eine Wiederwahl möglich ist. Das hat den Vorteil, dass mit einem neuen Vorsitzenden auch neue Ideen kommen können. Die Akzeptanz, überhaupt ein solches Amt anzunehmen, ist mit einer zeitlichen Begrenzung größer. Für mich war der Vorsitz nicht nur mit Arbeit verbunden, mein Amt hat mir auch viel gegeben.

In welchen Bereichen der Landwirtschaft hat es in Ihrer Amtszeit große Veränderungen gegeben?
Friedrich-Wilhelm Doht: Der Strukturwandel ist weiter fortgeschritten und hat vielschichtige Auswirkungen. Am härtesten getroffen hat es die Milchviehhalter. Jedes Dorf hat inzwischen fast nur noch einen Bauern, und wir haben kaum noch Nachwuchs. Diejenigen, die weiter machen - in Borgholzhausen haben wir circa 25 hauptberufliche Landwirte -, haben eine Größenordnung erreicht, die belastend sein kann. Gerade jetzt haben wir es mit gravierenden Kostensteigerungen zu tun - unter anderem bei der Krankenkasse, weil der Bund die Zuschüsse für die Altenteiler gekürzt hat. Es haben sich in den vergangenen Jahren aber auch neue Möglichkeiten aufgetan: der Landwirt als Energiewirt beispielsweise.

Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie dann wieder Bauer werden?
Friedrich-Wilhelm Doht: Ja, das würde ich. Man muss zwar viel Arbeit und Zeit in diesen Beruf investieren, aber er macht auch Spaß, wenn er vielseitig ist. Unser Hauptproduktionsbereich ist die Schweinemast. Als zweites Standbein haben wir den Kartoffelanbau ausgebaut. Über die Direktvermarktung haben wir sehr viel Kontakt zu unseren Kunden, was ich sehr schätze.

Artikel vom 26.01.2006