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»Was ist denn nun mit der Sole?«

Grüne wollen Auskunft über das Pumpwasser aus der Tiefgarage

Bad Oeynhausen (tho). Die Notgemeinschaft hat den Trog in der Mindener Straße noch nicht aufgegeben. Die Gegner der Nordumgehung arbeiten sich weiter an der Frage ab, ob der Schutz der Heilquellen diese scheinbar attraktive Alternative zur Neun-Kilometer-Trasse durch den Norden der Stadt wirklich verhindert.
Auffallende Mengen von angeblich aus der Tiefgarage abzupumpendem Wasser hatten Klaus Rasche und Reiner Barg (rechts) auf den Plan gerufen. Foto: WB-Archiv
Die Notgemeinschaft hält dieses Argument nämlich für vorgeschoben. Wasser auf ihre Mühlen ist ihrer Ansicht nach das Verhalten der Stadtverwaltung bei der Frage nach Pumpwasser aus der Tiefgarage unter dem Bad Oeynhausener Busbahnhof (WESTFALEN-BLATT vom 24. November und 2. Dezember). Der Landesbetrieb Straßenbau hatte die Menge dieses Wassers in einer Stellungnahme offenbar zehn Mal zu hoch angegeben. Die Fraktion Grüne/Bürgerforum hat sich dazu Anfang Dezember an den Bürgermeister gewandt. Vorsitzender Reiner Barg will in dem Schreiben wissen, wie der Landesbetrieb zu den mehr als fünf Millionen Litern Heilwasser kommt, die angeblich jährlich aus der Tiefgarage gepumpt werden müssen. Der Geschäftsführer der Parkstättengesellschaft Hans-Joachim Söllinger hatte die Menge in einer Stellungnahme im November mit maximal 572 000 Litern beziffert. Das Wasser habe auch wirklich »Solequalität«.
Weiter fragen die Grünen nach bisherigen Wasseranalysen und der Möglichkeit, eine eigene Probe nehmen zu können. Die Nagelprobe für das Heilquellenargument dürfte jedoch Punkt fünf der Anfrage sein. Dort heißt es: »In dem Gutachten des Landbetriebs Straßenbau wird zudem behauptet, dass weitere Bodeneingriffe aus Heilquellenschutzgründen nicht zu vertreten sind. Was für Konsequenzen hat diese absolute Bewertung für zukünftige allgemein möglich Baumaßnahmen im innerstädtischen Bereich? Sind die möglichen Baumaßnahmen Kombibad im Sielpark, Entwicklung nördliche Innenstadt/Rathausstandort, Hotelbau/ehemalige Kurverwaltung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Quantität und Qualität der Heilquellen geprüft worden?«
Aus dem Rathaus hieß es am Dienstag, an der Beantwortung dieser Anfrage von Anfang Dezember werde noch gearbeitet.

Artikel vom 25.01.2006