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Für 14,8 Prozent keine Plakette

Mehr Fahrzeuge mit gravierenden sicherheitstechnischen Mängeln

Von Jürgen Köster
Kreis Höxter/Brakel (WB). »Dieser Trend bereitet uns Sorgen«, urteilt Klaus Dorau, Leiter der TÜV-Station in Brakel: 14,8 Prozent der dort im vergangenen Jahr geprüften Fahrzeuge erhielten aufgrund gravierender Mängel keine Plakette.
»Ohne Beanstandung!«. Erfreut nahm Ludwig Behler aus Erkeln gestern dieses Ergebnis der Prüfüng seines Autos durch Klaus Dorau entgegen.

Im Vorjahr hatte dieser Anteil der in Brakel getesteten Fahrzeuge noch bei 11,8 Prozent gelegen. Ähnliches gilt für die TÜV-Station in Steinheim. Dort erhielten 17,5 Prozent der Fahrzeuge aufgrund gravierender sicherheitstechnischer Mängel keine Plakette. »Im Vorjahr waren dies nur 14,9 Prozent«, berichtet der TÜV-Stationsleiter für Steinheim und Höxter, Ralf Hofmann.
Demgegenüber sei beim TÜV in Höxter ein erfreulicher Trend auszumachen: Entgegen dem bundesweiten Trend sei der Prozentsatz der Fahrzeuge, die bei der Prüfung an der TÜV-Station erhebliche Mängel aufwiesen, von 18,8 Prozent im Vorjahr auf 17,2 Prozent gesunken.
Sorgen bereitet den Experten beim TÜV, dass die defekte Beleuchtung die Mängelliste anführt. So habe jeder dritte Mangel, der im vergangenen Jahr an einer der mehr als 200 TÜV Nord-Stationen festgestellt worden sei, in der Fahrzeugbeleuchtung gelegen. »Manche Autofahrer erkennen offenbar nicht, wie wichtig eine gute Fahrzeugbeleuchtung für das sichere Miteinander im Straßenverkehr ist«, schätzt Klaus Dorau die Situation ein. Defekte Lampen würden nicht sofort ausgetauscht -Êmöglicherweise auch aus dem Grund, weil das an vielen modernen Autos nicht mehr so einfach sei. Vielfach könne der Wechsel nicht mehr selbständig vorgenommen werden, sondern müsse in einer Werkstatt erfolgen. Weitere Ursachen sieht Dorau beim Thema »Tuning«. Hier würden häufig preiswerte Nachrüstscheinwerfer eingebaut, die nicht den Vorschriften entsprächen oder gar nicht für den Straßenverkehr zugelassen seien.
Auf jeden Fall in einer Fachwerkstatt solle die Umrüstung der Fahrzeuge auf Gasbetrieb erfolgen, empfiehlt der Brakeler TÜV-Leiter. Der Anteil der Fahrzeuge, die nach der Umstellung in der Station an der Driburger Straße vorgestellt würden, steige rasant. Zur Zeit liege sie bei sieben bis zehn Fahrzeugen pro Woche.
Konkrete Zahlen nennt Dorau auch zur Mängelstatistik. 39,3 Prozent der Fahrzeuge seien mängelfrei gewesen. Im Vorjahr waren es 45,2 Prozent. 45,8 Prozent hätten geringe Mängel aufgewiesen (Vorjahr 43,0 Prozent), 14,8 Prozent hätten erhebliche Mängel aufgewiesen.
In Steinheim waren 50,4 Prozent der Fahrzeuge mängelfrei. Im Vorjahr waren dies 47,2 Prozent. Geringe Mängel hatten 32,1 Prozent (Vorjahr: 37,9). Nur noch 44,5 Prozent der in Höxter vorgestellten Fahrzeuge waren ohne Mängel, im Vorjahr waren dies noch 47 Prozent. 38,2 Prozent wiesen geringe Mängel auf (Vorjahr 34,2 Prozent).
Bremsen, Räder, Reifen und Sichtverhältnisse liegen laut TÜV an der Spitze der Mängelliste. 37,5 Prozent aller Mängel, die beim TÜV in Norddeutschland gefunden worden seien, hätten die Beleuchtungsanlage betroffen.

Artikel vom 25.01.2006