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Schulen: akuter
Investitionsbedarf

Berufskollegs im Kreis im Blickpunkt

Von Claus Brand
Bünde (BZ). Das lässt sich nicht mehr auf die lange Bank schieben. »Vor allem bei den vielen Flachdächern, die das Schulgebäude hat, muss etwas getan werden. Immer wieder tun sich undichte Stellen auf«, sagte Friedel Böhse, Leiter des Löhner August-Griese-Berufskollegs, auf Anfrage.

Geteilt wird diese Einschätzung offenbar von Architekten und damit Fachleuten, die im Auftrag der Kreisverwaltung die Berufsschulstandorte des Kreises in Löhne, in den Aa-Wiesen in Herford (Wilhelm-Normann-, Friedrich-List- und Anna-Siemsen-Berufskolleg) und in Bünde (Erich-Gutenberg-Kolleg) unter die Lupe genommen haben. Um die Gebäude in ihrem Wert zu erhalten, empfehlen die Fachbüros, in den nächsten zehn Jahren 25 Millionen Euro zu investieren. Friedel Böhse: »In der Politik ist dies zustimmend zur Kenntnis genommen worden.« Der Schulleiter ist für die SPD aktiv und hat an der zweiten Sitzung des Auschusses für Bauen und Ordnung sowie des Schul- und Kulturauschusses teilgenommen. Das Gremium hatte sich mit dem baulichen Zustand des August-Griese-Kollegs in Löhne und des Erich-Gutenberg-Kollegs in Bünde befasst. Den akuten Investitionsbedarf an seiner Schule bezifferte Böhse auf etwa 800 000 Euro. Davon würden auf die Dachsanierung etwa 500 000 bis 600 000 Euro und auf anstehende Maßnahmen für den Brandschutz etwa 200 000 Euro entfallen. Für die fünf Berufsschulstandorte soll nach seinen Angaben im Etat für 2006 eine Summe von rund einer Million Euro bereitgestellt werden. Böhse hält einen Beginn der Baumaßnahmen nach den Sommerferien für denkbar, schließt aber auch einen früheren Termin nicht aus.
Beschlossen worden sei im Fachausschuss allerdings noch nichts. Die Investitionen stünden unter dem Vorbehalt der tatsächlichen Bereitstellung der Mittel im Haushalt des Kreises Herford.
Wilfried Bockhorst, Dezernent beim Kreis für den Bereich Soziales, Jugend, Sport und Kultur erklärte, dass man auf Grundlage der Architektenvorträge einen Finanzierungsplan erstellen werde. Eine Prioritätenliste für die Baumaßnamen soll vier Klassifizierungen enthalten: dringend, zur Bestandserhaltung sowie vorrangige und nachrangige Instandsetzung. Mit dem Bau des Schulgebäudes in Löhne wurde 1968 begonnen. 1970 ist das Flachdach fertiggestellt worden. So hält der Schulleiter nach 35 Jahren einen Instandsetzungsbedarf zwangsläufig für gegeben. Er geht davon aus, dass in Abstimmung mit den anderen Schulstandorten ein Finanzierungsplan für die dringendsten Renovierungsarbeiten erstellt werden wird.

Artikel vom 25.01.2006