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Udo Jürgens in Delbrück »ganz nah«

Vorkonzert zur Tournee - Salzkottener Musikhaus Scharte hilft mit einer Querflöte aus

Delbrück (spi). Köln, Berlin, Hamburg, München - und Delbrück auch. Es ist zweifelsohne die fast schon familiäre Atmosphäre, die einen der Größten der Showbranche immer wieder in das vergleichsweise kleine Städtchen am schiefen Kirchturm lockt.

Bereits zum vierten Mal stand nun die heimische Stadthalle auf dem Tourneeplan von Udo Jürgens, der am Montag erneut mehr als 1000 Konzertbesucher begeisterte.
Im Zeitalter der Retorten-Stars baut der wohl beständigste Entertainer deutscher Zunge auf das, was ihn groß gemacht hat: seine exzellente Live-Musik mit großem Orchester, die starken Aussagen seiner Liedertexte und seine emotionale Nähe zum Publikum. Und gerade diese Nähe gibt es in Delbrück - Udo »zum Anfassen quasi. Ursula Bertelsmeier vom Stadthallenteam dazu: »Udo Jürgens gibt sich absolut unkompliziert, leger und sympathisch.«
Premiere hat die aktuelle Tournee »Jetzt oder nie« erst am morgigen Donnerstag in Köln. Gern nutzt der  71-Jährige so genannte Vorkonzerte - wie jetzt in Delbrück -, um die Abläufe der Show für die späteren Auftritte in den Riesenarenen der Metropolen zu perfektionieren, um die richtige Mischung zu finden aus der fast unüberschaubar großen Auswahl seiner Erfolge einerseits und den neuen Liedern der aktuellen CD »Jetzt oder nie« andererseits. Das Album ist bereits das fünfzigste Studioalbum des Künstlers.
Begleitet wurde Udo Jürgens wieder einmal vom hervorragenden Pepe-Lienhard-Orchester. Die Bandmitglieder sowie zwei Sängerinnen hatten mehrfach Gelegenheit, sich in Soloeinlagen auszuzeichnen.
Knapp zweieinhalb Stunden vor Konzertbeginn erlebte Bandleader Pepe Lienhard allerdings eine Schrecksekunde: Der 59-jährige Schweizer Multimusiker hatte seine Querflöte in einem Kölner Hotel liegen lassen, einfach vergessen, sie nach Delbrück mitzunehmen. . . Der Salzkottener Musikfachhandel »Musikhaus Scharte« konnte Pepe Lienhard aber »aus der Patsche« helfen.
Dieter Thorwesten, Musikalienfachmann des Musikhauses Scharte, bekam gegen 17.30 Uhr einen Anruf aus der Stadthalle Delbrück: »Verkaufen Sie Querflöten?« Die Antwort konnte Thorwesten geben: »Natürlich, wir haben ungefähr 250 Querflöten!« Wenig später rief Pepe Lienhard persönlich in Salzkotten an, ließ sich den Weg zur Thüler Straße/Ecke Habringhauser Weg beschreiben und stand um 18.45 Uhr im Geschäft. »So ein Vollprofi wie Pepe Lienhard muss ja nicht lange nach einer Querflöte suchen. Er entdeckte sofort ein geeignetes Instrument, spielte es kurz an - das ging ganz schnell«, so Dieter Thorwesten.
Froh waren danach übrigens beide: Pepe Lienhard hatte kurzerhand das dringend benötigte Instrument bekommen, und Thorwesten bekam als Dank für das schnelle Leihgeschäft Gelegenheit, das Konzert in Delbrück zu besuchen.
(Konzertkritik zum Udo-Jürgens-Konzert in Delbrück im überregionalen Teil)

Artikel vom 25.01.2006