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Wichtige Hilfe für spätere Berufswahl

Neele Bartel absolviert ein Freiwilliges soziales Jahr beim Bünder Turnverein Westfalia

Bünde (so). Wer gern Sport treibt, den Umgang mit Menschen mag und nach dem Schulabschluss Erfahrungen sammeln möchte, für den ist das Freiwillige soziale Jahr (FSJ) im Sport genau das Richtige.
Das dachte sich auch Neele Bartel. Nach dem Abitur begann die ehemalige Schülerin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums ein FSJ beim Bünder Turnverein Westfalia (BTW).
Eigentlich wollte die Bünderin nach dem Schulabschluss Kunst studieren. Um für diesen Studiengang zugelassen zu werden, musste sie jedoch eine Mappe mit eigenen Werken abgeben. Sie nahm sich vor, diese Mappe im Laufe des nächsten Jahres anzufertigen. Aber sie wollte diese Zeit auch nutzen, um zu arbeiten. Durch eine ehemalige FSJ'lerin erfuhr Neele Bartel von dieser Möglichkeit beim BTW.
Schon seit einigen Jahren bietet der BTW jungen Menschen die Chance, sich in einem Freiwilligen sozialen Jahr für andere zu engagieren. Der BTW ist einer der wenigen Bünder Vereine, die das FSJ im Breitensport anbieten. »Weil ich schon ewig Mitglied im Bünder Turnverein bin, entschloss ich mich für ein Freiwilliges soziales Jahr beim BTW«, so die 21-Jährige. Da Neele Bartel im BTW bekannt war, konnte sie auf eine formelle Bewerbung verzichten.
Jeder FSJ'ler verbringt einen Teil der zwölf Monate beim Kinderturnen und im Fitness-Studio. Zudem erledigen sie auch etwas Büroarbeit. »Auf unsere individuellen Wünsche wird große Rücksicht genommen«, sagt Neele Bartel. Ihr habe es besonders im Kinderhort gefallen. Daher ist sie seit mehr als sechs Monaten hauptsächlich dort tätig. »Hier werden 13 bis 14 Kinder zwischen zwei und vier Jahren täglich von 7.45 und 12.45 Uhr betreut. In der kindgerecht eingerichteten Turnhalle können sie toben und spielen«, erklärt die dort tätige Erzieherin Anne Schäfer. Im Hort übernimmt Neele Bartel ähnliche Aufgaben wie die Erzieherin.
27 Stunden ihrer 38,5-Stundenwoche verbringt die 21-Jährige im Kinderhort. Die restliche Zeit arbeitet sie im Studio, betreut das Kinderturnen, das Mutter-Kind-Turnen oder hilft bei der anfallenden Büroarbeit. Neben ihrer täglichen Arbeit nimmt die pädagogische Erziehungskraft auch an Fortbildungsseminaren teil, die beispielsweise unter dem Motto »Toben macht schlau« stehen. »Neele ist die geborene Erzieherin«, meint BTW-Vorsitzender Horst Bohlmeier, denn mit sehr viel Liebe betreue sie die Mädchen und Jungen, spiele und bastele mit ihnen.
Die Frage, ob sie sich ihre Tätigkeit so vorgestellt hat, beantwortet Neele Bartel mit einem klaren »Ja«. Ihr bereite die Arbeit mit den Kindern sehr viel Freude, denn sie komme hervorragend mit ihnen, ihren Eltern und der Erzieherin zurecht. Zudem habe sich durch das FSJ auch ihr Selbstbewusstsein gestärkt, denn sie musste lernen, vor einer großen Gruppe zu sprechen.
»Es ist sehr empfehlenswert, zwischen Schulabschluss und Ausbildung oder Studium ein FSJ einzuschieben«, erklärt die Bünderin, »denn dadurch kann man viel mehr Berufserfahrung sammeln als durch ein Praktikum«. Besonders für Jugendliche, die mit dem Gedanken spielen, einen Beruf im Bereich der Kindererziehung zu ergreifen, sei ein FSJ von Vorteil. Solche Gedanken entwickelten sich bei der 21-Jährigen erst während ihres freiwilligen sozialen Jahres. Sie hat sich nun entschieden, Kunst im Grundschullehramt zu studieren - schließlich will sie auch weiterhin mit Kindern arbeiten. »Darum war das FSJ für mich in jedem Fall die richtige Entscheidung.« Wer sich für ein FSJ beim BTW interessiert, kann sich in der Geschäftsstelle melden.

Artikel vom 26.01.2006