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»Die Reihen müssen
geschlossen werden«

Stadt sieht sich auf einem gutem Weg

Von Harald Iding
Steinheim (WB). »Wir müssen uns jetzt gemeinsam den Aufgaben stellen und uns nicht durch bedauerliche Einbrüche vom Weg abbringen lassen!« Bürgermeister Joachim Franze lud gestern im Beisein seines Mitarbeiters Ralf Kleine und des Stadtmarketing-Chefs Jan-Erik Weinekötter kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein.

Wie diese Zeitung exklusiv am Samstag berichtet hatte, ziehen sich mehrere Geschäfte aus der Kernstadt zurück. So will die Postagentur Stieneke von der Detmolder Straße ins Einkaufszentrum am Bahnhof wechseln, auch hat der Rewe-Nahkauf nach wenigen Monaten wieder seine Türen geschlossen. »Dass der Markt erneut geschlossen ist und dieses Angebot von den Bürgern nicht angenommen wurde, ist bedauerlich. Aber dass jetzt auch noch die Postagentur wegzieht, ist für mich unverständlich«, so Franzke. Der jetzige Standort in der Detmolder Straße sei für die Bürger gut zu erreichen. 80 Parkplätze wären im Bereich Detmolder Straße, Emmerstraße und Petersilienparkplatz vorhanden - zudem könne man in der Innenstadt die erste Stunde kostenlos parken. »Wenn man denn überhaupt zum Automaten geht und sich einen Parkschein ausdrucken lässt. Der zeitliche Mehraufwand für dieses Freiticket beträgt nur etwa 60 Sekunden. Wer die nicht aufbringt, ist zu bequem und riskiert damit unnötig ein Knöllchen.«
In 2005 konnten in enger Abstimmung mit dem Arbeitskreis »Attraktive Innenstadt« (gehören Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Privatpersonen an) einige viel versprechenende Projekte realisiert werden, die für eine Belebung der Innenstadt gesorgt hätten. Franzke: »Ich erinnere an die Kunstgärten, die Umgestaltung des Kirchenvorplatzes oder die von uns geförderte Fassadengestaltung - alles Dinge, die von der Bevölkerung gut angenommen werden.« Dass es jetzt innerhalb kurzer Zeit zu der bedauerlichen Entwicklung bei den Geschäften gekommen sei, dürfe nicht dazu führen, am Gesamtkonzept zu zweifeln. »Wir müssen vielmehr Kräfte bündeln und Projekte zeitnah weiter umsetzen. Eine intensivere Zusammenarbeit von Werbegemeinschaft und Stadtmarketing ist in diesem Zusammenhang unerlässlich.« Am heutigen Dienstagabend wird dieser Aspekt in der Aufsichtsratssitzung der Stadtmarketinggesellschaft ein wichtiger Beratungspunkt sein.
Einheitliche Öffnungszeiten, die Teilnahme von allen Geschäftsleuten an verkaufsoffenen Sonntagen und auch ein gemeinsamer Werbeauftritt der Kaufleute könnten aus Sicht des Bürgermeisters zur Verbesserung des Angebots und damit zur Stärkung des service-orientierten Einzelhandels in der City führen.
»Die Reihen müssen geschlossen werden«, stellte Franzke gestern fest. Das beziehe sich nicht nur auf die Zusammenarbeit auf allen Ebenen, sondern auch auf die leerstehenden Geschäfte in Steinheims Innenstadt. »Hier muss noch viel passieren. Wir sind aber auf einem guten Weg!

Artikel vom 24.01.2006