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Menschen in
unserer Stadt
Maike Garrels
Friseurmeisterin

Dass es die im ostfriesischen Dorf Esens aufgewachsene Maike Garrels nach Löhne verschlagen hat, war reiner Zufall. »Mir war es eigentlich vollkommen egal, wo ich hinkomme. Hauptsache, ich konnte meinen Beruf weiter ausüben«, erklärt die 42-Jährige. In ihrer Heimat hatte sie als Friseurin lediglich Saisonarbeit verrichten können. Und das passte der jungen Frau, die gerade ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen hatte, überhaupt nicht. Da kam der Anruf ihrer bereits in Ostwestfalen lebenden Schwester wie gerufen. »Sie hatte eine Stellenanzeige in der Zeitung entdeckt. Ich habe mich dort sofort gemeldet und wurde prompt genommen«, erzählt Maike Garrels. Kurz darauf packte sie ihre Sachen, um sich auf den Weg zu machen.
Bis heute arbeitet sie in dem Salon an der Bültestraße 3 in Gohfeld. Und nicht nur das: 1993 übernahm sie das Geschäft von ihrem Arbeitgeber, der sich in den Ruhestand verabschiedete. Seitdem leitet sie den »Salon Maike«, der nach ihrem Vornamen benannt ist, gemeinsam mit Teilhaberin Gudrun Tissen. Und ist nach wie vor mit ihrem Lebensweg zufrieden. »Ich bereue nichts und würde alles noch einmal genau so machen«, sagt Maike Garrels, die sich jeden Morgen aufs Neue freue, ihr stilvoll eingerichtetes Geschäft zu betreten. Denn ihre Arbeit mache ihr an den meisten Tagen nach wie vor großen Spaß, versichert die Rödinghausenerin. »Klar hat man auch einmal einen schlechten Tag. Aber das ist doch normal. Solange man es die Kunden nicht spüren lässt.«
Die Friseurmeisterin legt Wert auf eine besondere Betreuung ihrer Kundschaft. Schließlich müsse man sich in diesem Job nicht nur um die Haare der Leute kümmern. »Man muss Entertainer und Zuhörer zugleich sein«, sagt Maike Garrels, die jedoch aus ihrer Erfahrung die Bedürfnisse ihrer Kunden gut einzuschätzen weiß. Oft reiche nur zuhören, manches Mal müsse sie den Alleinunterhalter spielen, berichtet die allein stehende 42-Jährige, die in ihrer Freizeit den perfekten Ausgleich zu ihrem Beruf im Sporttreiben gefunden hat. Schwimmen, Fahrradfahren und Spazierengehen stehen ganz oben auf ihrer Liste. Aber auch gegen ein gutes Buch hat sie nichts einzuwenden. Moritz Winde

Artikel vom 25.01.2006