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Schienenprojekte stehen
auf der Landes-Streichliste

Streckenverlängerungen schon weit voran getrieben


Bielefeld (bp). Obwohl mehrere große Verkehrsprojekte in Bielefeld auf der Streichliste des Landes stehen, hat die Stadt Bielefeld nur Gelegenheit, heute in der Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsauschusses eine Stellungnahme zu beschließen - direkt Einfluss nehmen kann sie nicht. Das Land will den Ausbau der Sennebahn, die Stadtbahn-Verlängerungen nach Theesen und Milse nicht in die Stufe 1 - Realisierung bis 2015 - aufnehmen. Einziges Projekt, das »zumindest bis 2015 begonnen werden muss«, ist der Ausbau der Landesstraße 712 zwischen Altenhagen und Brake (Herforder Straße). Die Kosten werden auf 16,7 Millionen Euro geschätzt.
Speziell bei den Stadtbahnprojekten erscheint der Stadtverwaltung die Bewertungen »überraschend und nicht nachvollziehbar«. So betreiben die Verkehrsbetriebe moBiel bereits seit Jahren die Planungen für den Ausbau bis Milse-Ost, Grundstücke wurden dafür bereits erworben. Der Umbau der heutigen Endstation Milse gilt als vorrangig. Kosten von Umbau und Verlängerung (um eine Station): 7,8 Millionen Euro. moBiel befürwortet auch eine Verlängerung der Stadtbahn nach Theesen bis zum Homannsweg. Vor einem Jahr wurde der Ratsbeschluss gefasst, die Verlängerung zügig zu realisieren, die Planfeststellung zu beschleunigen und Fördermittel beim Land zu beantragen. Geschätzte Baukosten: 26,5 Millionen Euro.
Als Begründung für die Ablehnung der Schienenvorhaben nennt das Land die »hohe Mittelbindung durch laufende Projekte im Rhein-Ruhr-Raum«: Deshalb ständen nur noch bis 20015 600 Millionen Euro für anderes zur Verfügung.
Der Regionalrat gibt im Februar sein abschließendes Votum zu der so genannten integrierten Verkehrsplanung des Landes ab. Die Stadt verweist darauf, dass inklusive der Schienenprojekte plus Sennebahn 63 Millionen Euro in die Region fließen würden - nach den Vorstellungen des Landes wären es nur 13 Millionen.
Der Umwelt- und Stadtentwicklungausschuss tagt heute, Dienstag, 16 Uhr, im ehemaligen Kreishaus, August-Bebel-Straße.

Artikel vom 24.01.2006