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Mehr junge Mitglieder
gewinnen

Heimatverein hatte Bürger eingeladen

Schnathorst (HoG). Seit seiner Gründung vor nahezu 15 Jahren hat der Heimatverein Schnathorst einen festen Platz eingenommen im Reigen der dörflichen Vereinigungen und Organisationen. Inzwischen allerdings stellen sich Sorgen ein, denn der Altersdurchschnitt der Mitglieder liegt jenseits der 60.
Hans Jürgen Sundermeier,Vorsitzender des Heimatvereins Schnathorst.

Ein Stück Öffentlichkeitsarbeit sollte auch die öffentliche Diskussionsveranstaltung in der Volksbank am vergangenen Samstag sein, in der über die Zukunft des Dorfes gesprochen werden sollte, aber auch über die Erwartungen, die die Bürger der Ortschaft in die Arbeit des Heimatvereins setzen. Das Echo war nicht gerade hoffnungsvoll, und Heimatvereinsvorsitzender Hans Jürgen Sundermeier konnte seine Enttäuschung über die recht geringe Anzahl der Interessenten nicht verbergen. Etwa 25 Besucher waren gekommen, um ihr Interesse an der Arbeit des Heimatvereins zu bekunden, oder auch, um ihre eigenen Ideen einzubringen. Mit einer etwas besseren Besucherfrequenz sei schon gerechnet worden, so Sundermeier. Und auch Günter Hus, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft und Vorstandsmitglied im Heimatverein, der die Moderation in der Runde übernommen hatte, wünschte sich deutlich mehr Engagement der jüngeren Generation. »Bei uns ist jeder willkommen«. Schließlich gehe es um die Gestaltung des Dorfes, in dem man lebe, um das eigene Lebensumfeld, in dessen Gestaltung sich einzubringen jeder aufgerufen sei.
»Es ist an der Zeit, jüngere Mitglieder zu werben und in die Arbeit einzubinden», machte Hans Jürgen Sundermeier in der Runde unmissverständlich deutlich. Dazu müsse man mehr junge Familien und auch Jugendliche ansprechen, führte er aus. Aus der Versammlung wurden verschiedene Anregungen zur Ergänzung der bestehenden Vereinsveranstaltungen in Schnathorst gegeben. Denkbar sei ein Weihnachtsmarkt, hieß es, wünschenswert seien auch mehr Angebote für Kinder. Hier sei beispielsweise die Mühle im Struckhof ein geeigneter Ort, wurde vorgeschlagen.
Nicht zuletzt wurde auf die anhaltend geringe Besucherakzeptanz bei den unterschiedlichsten Vereinsveranstaltungen hingewiesen. »Die Leute lassen sich nicht mehr so leicht aus dem Haus locken«, so der Vorsitzende. Erschwerend für die Durchführung von Veranstaltungen sei auch die Tatsache, dass immer weniger Menschen bereit seien, ehrenamtliche Arbeit zu leisten und sich in den Dienst der Sache zu stellen. »Wenn irgend etwas zu tun ist, tauchen immer wieder die gleichen Gesichter auf«. Als Folge dieser negativen Entwicklung wurde beispielhaft auch das Ende des traditionsreichen Schnathorster Marktes ins Feld geführt.
Als grundsätzlich positiv wurde die Arbeit der Schnathorster Vereine und auch der Kirche bewertet. Allerdings sei hier die Koordination durchaus noch verbesserungswürdig. Typisch für Schnathorst, so ein Besucher, sei, dass alle neuen Ideen zu Verbesserungen der Situation gleich in die »politische Ecke« gezogen würden. Hier sei mehr Großzügigkeit und Toleranz der Politik gefordert. Es wurde auch in der Runde die Frage gestellt, ob sich neue Perspektiven und Möglichkeiten mit einer erneuten Teilnahme am Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« ergeben könnten. Hier jedoch sei die aktive Mitarbeit einer möglichst großen Anzahl von Schnathorster Bürgern gefordert und nicht zuletzt das tatkräftige Engagement aller örtlichen Vereine und auch der Kommunalpolitiker, hieß es in der Runde. Allein auf sich gestellt könne der Heimatverein diese Herausforderung kaum schultern.
Günter Hus umriss die Pläne der Vereinsgemeinschaft, das Dorfgemeinschaftshaus mit seinem Umfeld für künftige Aktivitäten der Dorfgemeinschaft aufzuwerten. Neben notwendiger Bau- und Pflanzmaßnahmen sei die Errichtung eines »Vereinsbaumes« geplant, die durchaus als jährlich wiederkehrende Veranstaltung denkbar sei, vielleicht am Abend vor Himmelfahrt, so Hus. Weiterhin mache man sich Gedanken über die Einrichtung oder Schaffung eines Ortes zur Unterbringung eines Dorfarchivs.
Im Ergebnis wurde wurde die Veranstaltung als erstes Treffen auf dem Weg zu mehr Verständnis und Zusammenarbeitet gewertet. Es bestand in der Runde Einigkeit dahingehend, ähnliches auch künftig wieder anzubieten. »Hoffentlich mit mehr interessierten Teilnehmern, wünschte sich Hans Jürgen Sundermeier

Artikel vom 24.01.2006