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Richtiges Verhalten
schützt bei Einbruch

WESTFALEN-BLATT-Serie: Polizei gibt Expertentipps

Von Klaus-Peter Schillig
Altkreis Halle (WB). Sie kommen meist, wenn es dunkel geworden ist, sie brechen Türen oder Fenster auf, wenn sie sich sicher fühlen. Dieses Sicherheitsgefühl aber will die Polizei lieber den Hausbewohnern geben. In der dritten Folge der WB-Serie klärt Polizeioberkommissar Frank Bertram über richtige Verhaltensweisen auf.

Trotz der »Pilzköpfe« in den Fensterverriegelungen, trotz zweifach verschlossener Tür und mit Kette gesicherter Kellerschächte - der Einbrecher ist doch irgendwie ins Haus gekommen - und die Bewohner im Obergeschoss sind durch den Lärm aufgewacht. Jetzt nur nicht »auf ihn mit Gebrüll«, rät der Haller Bezirksbeamte, denn das könnte böse ausgehen. Frank Bertram rät vielmehr, sich schon vorbeugend das eigene Schlafzimmer als Sicherheitsraum einzurichten.
Die Opfer eines Einbruchs benötigen in solch einer Situation vor allem Ruhe. Genau das aber hat man meist nicht, vor Aufregung wissen manche kaum noch ihre Adresse. Die Polizei rät deshalb, sich im »Sicherheitsraum«, der natürlich abschließbar sein sollte, ein Handy bereitzulegen, die Brille sollte griffbereit am Bett liegen und hier sollte auch eine vorher verfasste Anfahrtsbeschreibung mit eigenem Namen und Adresse deponiert werden, um beim Notruf der Polizei alle wichtigen Daten geben zu können. Natürlich muss am Gebäude die Hausnummer gut sichtbar angebracht sein. Ansonsten können wertvolle Sekunden verloren gehen.
Gleichzeitig sollte man ruhig ein wenig Krach machen, dem Einbrecher signalisieren, dass man ihn bemerkt hat. Ist dann die Polizei eingetroffen, sollte man sich aus dem Fenster heraus bemerkbar machen, den Beamten den Hausschlüssel hinausreichen oder -werfen. Der muss dazu allerdings, damit er auch in dunklen Blumenbeeten wiedergefunden wird, an einen farbigen Holzbalken angehängt sein.
Der abschließbare »Sicherheitsraum« ist übrigens nur einer von zehn Punkten auf einer Checkliste, die die Polizei Ratsuchenden Bürgern mit nach Hause gibt. Die Liste umfasst spezielle Tür- und Fenstersicherungen ebenso wie Kellerschächte, Beleuchtung, Bepflanzung und Zäune, einbruchhemmende Selbstkonstruktionen oder gut sichtbare Hausnummern. Wer alle Punkte erfüllt, bekommt von der Polizei die Präventionsplakette »sicheres Haus«. Die soll, gut sichtbar angebracht, nicht nur Einbrecher schrecken, sondern verhilft bei vielen Versicherungen auch zu Rabatten.

Artikel vom 24.01.2006