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Glanzloser Sieg - aber
wen interessiert das?

Nettelstedt feiert gegen Augustdorf siebten Erfolg in Serie

Nettelstedt (Kru). Handball-Bezirksligist TuS Nettelstedt II hat seinen Höhenflug fortgesetzt. Allerdings genehmigte er sich beim ungefährdeten 24:17 (15:11) gegen Kellerkind HSG Augustdorf/Hövelhof II eine deutliche ruhigere Gangart und ließ diesmal mehr Krampf als Glanz das Spiel bestimmen.

Der TuS-Anhang nahm's gelassen, immerhin verbuchten die Mannen von Trainer Willi Möhle mit dem Erfolg vom Samstag schon ihren siebenten Sieg in Folge und blieben dadurch Spitzenreiter Tus Lahde/Quetzen weiter auf den Fersen. Der Coach selbst war natürlich in erster Linie nur mit dem beiden Punkten zufrieden, versuchte nach Spielschluss aber gleich die mehr durchwachsene Vorstellung seiner Jungs zu analysieren. »Natürlich war das heute Not gegen Elend. Aber wir haben gewonnen. Und das zählt. Ich habe den Eindruck, als wenn meine Spieler gar nicht wissen, wie stark sie wirklich sind. Die glauben nicht daran.« Eine Aufgabe, der sich Möhle verstärkt widmen will und muss, denn die dicken Kaliber stehen seinem Team noch vor der Flinte. »In Detmold war das richtig gut. Da sorgte ein flüssiges Spiel dafür, dass wir dort gewonnen haben. Und gegen ein Kellerkind wie Augustdorf tun wir uns schwer, wirkt es so, als hätten alle einen Pup in der Hose.« Und so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Gast die Anfangsphase für sich entscheiden konnte und lange Zeit die Nase vorn hatte. Über 3:5 (13.), 4:6 und 5:7 (18.) lage er fast zwei Drittel des ersten Abschnitts in Führung. Erst als sich der TuS besser auf die 4:2-Taktik der HSG eingestellt hatte und sich Marco Kostka als wichtiger Rückhalt erwies, kam das TuS-Spiel etwas besser zur Geltung. Aus dem 5:7 wurde ein 8:7 und bis zur Pause ein sicheres 15:11.
Lediglich beim 17:14 dürfte beim Gast noch einmal so etwas wie Hoffnung aufgekeimt sein, die Nettelstedt mit dem 19:14 und 24:16 aber schnell zunichte machte.
Nach der Partie teilte Willi Möhle übrigens mit, dass der Einspruch des TuS gegen die Wertung der Partie gegen die HSG Nordhemmern/Mindenerwald II (34:35) abgelehnt wurde, »wobei man sich auf einen Fall aus dem Jahr 1986 berufen hat«, so Möhle. Die Unparteiischen hätten wegen des Nichtanhaltens der Zeit nach einer Zeitstrafe in der letzten Minute einen Regelverstoß angeblich anerkannt. Daher hoffe er, dass man nun Berufung gegen das Urteil einlegen würde. Doch dem erteilte TuS-Abteilungsleiter Achim Hucke gleich eine Absage: »Es wird keine Berufung geben. Ich sehe da nicht viel Aussicht auf Erfolg.«
Tore: Zieba (8), Ruhe (4/2), Allgaier (3), Theobald (2), S. Gerling (2), Böke (2), Klostermeier (1), Kahmeier (1), T. Gerling (1).

Artikel vom 23.01.2006