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Ausbildung

Nicht entmutigen lassen


Auf den ersten Blick sieht es so aus, dass viele der Jugendlichen, die noch ohne Ausbildungsplatz sind, überhaupt kein Interesse daran haben, einen zu finden. Die Erfahrungen der Industrie- und Handelskammer zu Bielefeld lassen diesen Schluss zu, wenn die Hälfte der noch unversorgten Jungen und Mädchen auf Gesprächsangebote erst gar nicht reagiert und auch jeder zweite Praktikums-Platz nicht besetzt ist.
Die Enttäuschung bei der IHK ist verständlicherweise groß, doch man tut den Jugendlichen Unrecht, wenn man ihnen vorwirft, sie wollten ja nicht. Die dramatische Lage auf dem Ausbildungsmarkt spricht da eine ganz andere Sprache. Fakt ist auf jeden Fall, dass im September in Ostwestfalen auf ein Ausbildungsangebot 8,3 Suchende kamen.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Einstiegsqualifizierungspraktika alles andere als eine Schmalspurausbildung sind, sondern sich als guten Einstieg in eine duale Ausbildung entpuppt haben. Womöglich fehlt es an ausreichenden Informationen der mit der Berufsausbildung befassten Institutionen, vielleicht könnte hier schon in der Schule mehr geleistet werden.
Auch Rückschläge und Enttäuschungen dürfen nicht dazu führen, in den Anstrengungen nachzulassen, alle Jugendlichen von der Straße zu holen. Im Gegenteil: 25 000 Jugendliche, die allein in OWL draußen vor der Tür des ersten Arbeitsmarktes stehen, zeigen: Es muss noch mehr getan werden. Dirk Schröder

Artikel vom 21.01.2006