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Piëchs Rücktritt

Und VW bewegt sich doch


Manche ältere Männer an den Schalthebeln der Macht wollen das Steuerrad einfach nicht aus den Händen geben. Solange sie die Richtung kennen und andere nicht ausbremsen, ist dagegen kaum etwas einzuwenden. Doch bei Volkswagen hat sich der Aufsichtsratsvorsitzende und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch zuletzt zu einem echten Verkehrshindernis entwickelt.
Da sind zunächst die vielen Affären, für die Piëch als ehemaliger Vorstandsvorsitzender zumindest irgendeine Form der Mitverantwortung trägt. Okay, niemand bringt ihn persönlich mit den vom Konzern bezahlten Lust-Reisen oder Luxus-Prostituierten in Verbindung. Aber es war seine Truppe. Er hätte sie kontrollieren müssen.
Und dann ist da Piëchs Steckenpferd, der Volksluxuswagen Phaeton. Er holpert und belastet den Konzern. Doch Piëch hält weiter die Hand über sein Lieblingskind.
Eigentlich hätte Piëch das Steuer längst abgeben müssen. Doch seit dem Einstieg von Porsche bei Volkswagen und mit seinen guten Beziehungen zur IG Metall ist er unangreifbar, solange er sich nicht bewegt.
Bewegung aber ist, was der Konzern braucht. Zum Glück kommt sie, wenn auch mit Anlauf,Ênun 2007. Bernhard Hertlein

Artikel vom 21.01.2006