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Feuerwehr will
Rauchmelder zur
Pflicht machen

Nach entsetzlichem Brand mit zwei Toten

Bad Lippspringe (DD/WV). Die Bad Lippspringer Feuerwehr und heimische Politiker wollen sich für eine Rauchmelder-Pflicht einsetzen. Ein Rauchmelder hätte vermutlich das Leben eines älteren Ehepaares (80 und 82 Jahre alt) in Bad Lippspring retten können, das bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Triftstraße im November ums Leben gekommen war (wir berichteten).

Die Installation von Rauchmeldern wurde am Wochenende zum zentralen Thema der Jahreshauptverammlung der Bad Lippspringer Feuerwehr. So drängt Bürgermeister Willi Schmidt nach dem tragischen Brandunfal mit zwei Toten auf eine Installationspflicht von Rauchmeldern. Kreisbrandmeister Bernhard Lücke appellierte an Vize-Landrat und Landtagsabgeordenten Wolfgang Schmitz: Der Landtagsabgeordente aus Paderborn will das Thema »Rauchmelderpflicht« im Düsseldorfer Landtag vortragen.
Hinter der Bad Lippspringer Feuerwehr liegt mit 111 Ensätzen ein ereignisreiches Jahr. Neben dem Brand mit zwei Toten sei auch ein tragischer Verkehrsunfall in Bad Lippspringe, bei dem der Fahrer keine Überlebenschance hatte, ein besonders belastender Einsatz gewesen, resümierte Wehrführer Elmar Thiele.
Sorgen bereitet der Bad Lippspringer Wehr die Einsatzbereitschaft tagsüber während der Arbeitszeit. Wehrführer Thiele appellierte an die Stadt und alle Arbeitgeber, mehr Arbeitsplätze für Feuerwehrmitglieder zu schaffen. Bei einer Alarmierung müsse ein großer Teil der Einsatzabteilung aus den Nachbarorten anreisen, da sie dort ihre Arbeitsplätze hätten. Jeder aktive Feuerwehrmann stellte im Vorjahr in Bad Lippspringe etwa 4,5 Arbeitstage (knapp 35 Stunden) seiner Freizeit den Bürgern dre Badestadt kostenlos zur Verfügung.
Nicht ohne Stolz dankte Thiele nochmals für die Beschaffung des neuen Löschfahrzeuges LF 20. Er betonte auch die positive Entwicklung der Jugendfeuerwehr. Etwa 88 Prozent der Einsatzabteilung rekrutiere sich aus der Jugendfeuerwehr. Die Jugendabteilung hat 25 Mitglieder und eine ständige Warteliste für Neuaufnahmen. Dank und Anerkennung sprach Thiele den Jugendfeuerwehrwarten Christian Hoffbauer, Heinz Heinemann und dem gesamten Betreuerstab für ihre vorbildliche Jugendarbeit aus. Sein Lob galt auch den musiktreibenden Zügen, mit ihren Jugendabteilungen, deren Ausbildern sowie allen Aktiven. Ein Höhepunkt war in 2005 der 100. Geburtstag des Musikzuges. Er wurde mit einem großen Jubiläumskonzert sowie einem Sternmarsch und Musikerfest im Arminiuspark gefeiert.
Für Bürgermeister Will Schmidt ist die Ausbildung der Wehr ein Stück Lebensversicherung für alle Bewohner der Badestadt. Er zeigte sich erfreut über den zahlreichen Nachwuchs und die starke Ju-gendabteilung, die den Weiterbestand der Wehr garantiere.
Die Mitgliederstärke in der Ein-satzabteilung der Wehr beträgt 72 und bei der Ehrenabteilung 40 Kameradinnen und Kameraden, so Schriftführer Bodo Backhaus. Der Musikzug zählt 48, der Spiel-mannszug 46 und die Jugendfeu-erwehr 25 Mitglieder.
Vize-Landrat Wolfgang Schmitz zeichnete in der Jahreshauptversammlung Unterbrandmeister Heinz Heinemann für 35-jährige Mitgliedschaft mit dem Ehrenzeichen in Gold aus. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Brandinspektor Meinolf Peters und Brandoberinspektor Martin Schmidt mit Feuerwehrehrenzeichen in Silber belohnt.

Artikel vom 23.01.2006