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Mehr als 3000 Stunden Eigenleistung

Sanierung des Istruper Pfarrhauses abgeschlossen -ÊEinweihungsfeier am Himmelfahrtstag

Von Jürgen Köster
Istrup (WB). Abriss und Neubau oder das alte Gebäude erhalten, kostengünstig oder wesentlich teurer? Diese schwierige Frage stellte sich dem Istruper Kirchenvorstand im Jahr 2004, als er über die Zukunft des Pfarrhauses zu befinden hatte. Das Gremium wählte den unbequemen Weg und erhält dafür nun von allen Seiten Bestätigung: Im Zentrum des Dorfes ist ein wahres Schmuckkästchen entstanden. Die Arbeiten sind abgeschlossen. Großes Einweihungsfest ist am 25. Mai.
Kunstvoll verziertes Fachwerk umgibt das große Fenster zum Saal des Pfarrheims.
450 000 Euro hat es gekostet, das ortsbildprägende Fachwerkhaus im Schatten der St. Bartholomäus-Kirche zu sanieren. Knapp 60 Helfer waren dabei ehrenamtlich im Einsatz. Mehr als 3000 Stunden Eigenleistung stecken in dem Objekt. 225 000 Euro gab es an Zuschüssen von Seiten des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn. Eigenmittel der Kirchengemeinde, Verkaufserlöse aus Grundbesitz, Mittel der öffentlichen Hand (EU, Amt für Agrarordnung, Stadt Brakel) Spenden Istruper Bürger und die erheblichen Eigenleistungen machten es möglich, die mutige Entscheidung des Kirchenvorstandes in die Tat umzusetzen.
»Es ist bewundernswert, dass die Bürger den Willen gezeigt haben, das historische Gebäude zu erhalten. Nun ist ein Schmuckstück entstanden, das nicht nur eine Bereicherung für das Dorf, sondern für die gesamte Großgemeinde darstellt«, resümiert Franz-Hermann Allerkamp, Vorsitzender des Bezirksausschusses und stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Wenn die Arbeiten jetzt auch weitestgehend abgeschlossen seien, seien Spenden immer noch notwendig, betont der Ratsherr. Als Glücksfall bezeichnet er es, dass mit Benno Stiewe ein kompetentes Kirchenvorstandsmitglied für die Bauleitung gewonnen werden konnte.
Dieser darf nun mit Stolz auf eine Bilanz blicken, die den erheblichen Umfang der Arbeiten verdeutlicht, die seit dem Baubeginn am 28. August 2004 geleistet wurden. Das gesamte Außenfachwerk wurde entkernt, Decken im Inneren des Gebäudes abgebrochen, Wände sowohl in der Wohnung, als auch im Pfarrheim versetzt. »Bestimmt 150 Kubikmeter Schutt wurden aus dem Gebäude herausgeholt«, schätzt Stiewe. Die Zeit nach dem Baubeginn drängte, denn bis zum Winter musste der Außenbereich wieder wetterfest sein. In der kalten Jahreszeit machten die Helfer mit dem Innenausbau weiter. »Da hat sich so manch einer einen Schnupfen geholt«, blickt Allerkamp auf längst vergessene Unannehmlichkeiten zurück. Für angenehme Überraschungen hätten diejenigen gesorgt, die den Helfern einen kleinen Imbiss oder eine heiße Suppe zur Baustelle gebracht hätten.
Dort wurden neue Fenster und Türen eingebaut, massive Holzfußböden verlegt, der Dachstuhl komplett erneuert, Sanitärbebeich und Küche vollkommen neu gestaltet. Dies gilt auch für den Pfarrsaal der mit neuen Kopfbändern und Deckenbalken wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wurde. Nicht nur das Pfarrbüro und die Bücherei, auch der Jugendraum, der bald einen Internetanschluss bekommen soll, erstrahlen in frischem Glanz.
Gleiches gilt für die Wohnung, in die Pastor Dr. Thomas Möllenbeck eingezogen ist, der im vergangenen Jahr auf Initiative des Kirchenvorstandes die seelsorglichen Aufgaben im Aadorf übernommen hat.
Bis auf wenige Arbeiten im Außenbereich, der ebenfalls komplett neu gestaltet wurde, ist die Maßnahme nun abgeschlossen. Gefeiert werden soll jedoch erst im Mai. Der Pfarrgemeinderat übernimmt die Organisation des Festes am Himmelfahrtstag -Êund natürlich habe alle Istruper Vereine ihre Mitwirkung bereits zugesagt.

Artikel vom 21.01.2006