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Zwei Schulen
aufgebaut

Heinz Wagner geht in Ruhestand

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Mit dem Rektor der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule, Heinz Wagner, geht Ende dieses Monats einer der engagiertesten Pädagogen des Kreises Paderborn in den Ruhestand.

Kurz vor Vollendung seines 65. Lebensjahres wird der geschätzte Lehrer und einflussreiche Personal- und Verbandsvertreter am 27. Januar (18 Uhr) von »seiner« Schule verabschiedet. Nachfolger wird Detlef Strauß.
Der gebürtige Soester Heinz Wagner hat von 1967 bis 1970 an der damaligen Pädagogischen Hochschule in Paderborn sein Studium zum Grund- und Hauptschullehrer absolviert und während seiner ersten Berufsjahre als Hauptschullehrer in Niederntudorf seine Realschullehrerprüfung an der Uni Bochum abgelegt.
Nach dem Wechsel zur Hauptschule Lichtenau wurde Wagner als Fachleiter für Geschichte und Politik an das Bezirksseminar Brakel berufen, bevor er 1980 als Rektor an die neu gegründete Hauptschule am Niesenteich kam. »Hier habe ich den Versuch unternommen, so etwas wie eine Kooperation zwischen der Haupt- und der Realschule anzubahnen«, erinnert sich der reformbemühte Pädagoge. »Mein Versuch, einen kleinen Schritt nach vorn zu wagen, ist damals aber gescheitert.«
Die Bewerbung des Niesenteich-Rektors, der zunächst zu den Kritikern der vierten Schulform gehörte, auf die Leitungsposition der zweiten Paderborner Gesamtschule am Kaukenberg sorgte 1991 vor allem bei den Schulpolitikern der Stadt für Irritationen. »Wer wie ich damals bildungspolitisch aktiv war, konnte nicht damit zufrieden sein, dass neben Hauptschule, Realschule und Gymnasium eine vierte Schulform aufgebaut wurde«, so Wagner heute. Dann aber habe ihn der Ehrgeiz gepackt. »Ich wollte noch mal was Neues ausprobieren. Die Aufgabe hat mich einfach gereizt, sie war eine persönliche Herausforderung für mich.«
Die Aufbauzeit der Von-Spee-Gesamtschule - zunächst provisorisch im Gebäude der Busdorfschule - sei anstrengend gewesen. »Ich erlebte besonders engagierte, regelrecht fordernde Eltern bei sehr heterogener Schülerschaft. Das war eine richtig harte Lernphase.« Nach dem Unzug in den Neubau am Kaukenberg habe man jetzt eine stabile Sechszügigkeit erreicht. Allerdings sei die geforderte Zweizügigkeit beim Übergang in die gymnasiale Oberstufe nicht immer garantiert. Dennoch habe er keine Sorge vor dem im nächsten Schuljahr erstmals greifenden Zentralabitur. »Wir brauchen uns nicht zu verstecken, das zeigen auch die Lernstandserhebungen«, so Wagner.
Seine langjährige Tätigkeit im Verband Bildung und Erziehung (VBE) - dort war er auch stellvertretender Landesvorsitzender - will Wagner fortsetzen.

Artikel vom 21.01.2006