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Alte Damen
im Endspiel
unter sich

Freeway-Cup: Berlin siegt nach 0:2

Lübbecke (tz). Zwei alte Damen drückten dem Freeway-Cup 2006 ihren Stempel auf: Die eine heißt Hertha und kommt aus Berlin, die andere hört auf Arminia und hatte es aus Bielefeld nicht ganz so weit. Im »Frauen-Finale« siegte schließlich Hertha mit 4:2 . . .
Die Lübbecker Kreissporthalle war zwei Tage lang wieder das Mekka des Hallenfußballs für deutsche U16-Teams. Warum die Veranstaltung von Heinz-Dieter Holsing nicht von ungefähr als inoffizielle deutsche Meisterschaft in dieser Altersklasse gilt, sahen die Zuschauer nicht erst am zweiten Tag, als es um Alles oder Nichts ging. Das Niveau war erneut mehr als überzeugend: echter Budenzauber eben, der Spieler, Betreuer, Offizielle und natürlich nicht zuletzt die Fans mitriss. Großen Anteil daran hatte das ausgeglichene Starterfeld. Auch wenn sich einige ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten, dass gleich drei der vier Halbfinalisten auch in derselben Vorrun dengruppe gestartet waren - ein großes Gefälle gab es zu den anderen Gruppen nicht. Sicher: Titelverteidiger Werder Bremen war in diesem Jahr nicht mit der überragenden Truppe angetreten wie im Vorjahr. Im Achtelfinale setzte es dafür ein 4:7 gegen die in dieser Partie fulminant aufspielenden Frankfurter. Vorvorjahressieger Bayer Leverkusen musste sich ebenfalls schon in der Runde der letzten 16 verabschieden: 3:5 gegen Borussia Mönchengladbach nach Neunmeterschießen.
Im Achtelfinale erwischte es mit dem Hamburger SV einen weiteren Titelfavoriten - das aber sehr unglücklich. Gegen Arminia Bielefeld führte der HSV locker 2:0, sah wie der sichere Sieger aus. Dann aber kam Bielefeld nach einer krassen Strafstoß-Fehlentscheidung zum Anschluss, Hamburg regte sich auf - und kassierte in dieser unkonzentrieten Phase das 2:2. Im Neunmeterschießen setzte sich Bielefeld mit 7:6 durch. Derartige Unterstützung von Fortunas Gnaden hatte die Mühlenkreisauswahl nicht, sie scheiterte erneut im Achtelfinale (siehe Extra-Bericht auf Seite 2).
Im Viertelfinale setzte sich der Bielefelder Siegeszug auch gegen die starklen Frankfurter fort. Im Halbfinale gelang den Arminen dann der nächste Streich: Gegen zuvor endlich einmal überzeugende Münchner kämpften sich die Ostwestfalen leidenschaftlicher ins Finale. Dort ging es gegen Hertha Berlin, das Köln locker ausgeschaltet hatte. Im Endspiel schien der Tag der Ostwestfalen perfekt zu werden, Bielefeld führte schnell mit 2:0. Dann aber drehten die Herthaner auf und in den letzten fünf Minuten die Partie: Vier Tore in fünf Minuten machten den ersten Turniersieg der Berline Dame perfekt. Platz drei ging an den FC Bayern, der den 1. FC Köln im Neunmeterschießen schlug.

Artikel vom 23.01.2006