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Verein soll die
Wirtschaft im
Kreis stärken

Werther denkt über Beitritt nach

Werther (dh). Im bundesweiten Vergleich liegt der Kreis Gütersloh im Mittelfeld. Doch in der Region steckt aus Sicht von Albrecht Pförtner, Leiter der Wirtschaftsförderung beim Kreis Gütersloh, noch mehr. Am Donnerstag hat er den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Werther das Konzept für den Verein »Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Gütersloh« vorgestellt.

Nach den Plänen von Albrecht Pförtner sollen sowohl die Kommunen als auch die Wirtschaft selbst Mitglied im neu zu gründenden Verein werden. »Wir müssen den Verein nicht aus der Krise heraus gründen«, sagt Pförtner. »Aber wir wollen dafür sorgen, dass ein starker Kreis stark bleibt.«
Aktive Bestandspflege, Existenzgründung, Neuansiedlung, attraktiver Lebensraum, Kreisentwicklung und Beschäftigungsförderung - das sind die sechs Geschäftsfelder, in denen sich der Verein engagieren möchte. Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer zu Bielefeld sei dabei ein wesentlicher Bestandteil.
Die Finanzierung soll zum einen über die Mitgliedskommunen geregelt werden. Pförtner hofft auf alle 13 Städte und Gemeinde des Kreises. Sie sollen pro Jahr und Einwohner 50 Cent zahlen, das wären 350 000 Euro.
Zum anderen sollen weitere 350 000 Euro durch die Wirtschaft (Einzelhandel, Handwerk, Industrie, Kreditinstitute) in die Kasse fließen. Pförtner ist sich durchaus bewusst, dass er für das Projekt noch ordentlich die Werbetrommel rühren muss. Doch: Für die Gründungsversammlung am 31. März hofft er auf 50 Betriebe. Neben einem Vorstand (Präsidium) sollen der Verein zunächst vier Mitarbeiter erhalten.
»Was haben wir davon?« - das war die Frage, die die Wertheraner Politiker beschäftigte. »Sie müssen uns fordern«, sagte Albrecht Pförtner. Sowohl die Stadt Werther als auch die Unternehmen vor Ort müssten sich darüber klar werden, was sie wollen. Er selbst habe für Werther schon Ideen, so Pförtner. So könne die Böckstiegelstadt noch mehr von ihrer Nähe zur Universität Bielefeld profitieren, außerdem sei Werther ein hervorragender Standort für unternehmensnahe Dienstleistungen. Pförtner: »Auch als Wohnstandort kann Werther wuchern, und im touristischen Bereich ist hier noch Potenzial.« Doch: Für alle Konzepte müsse die Stadt Geld in die Hand nehmen und Geduld haben.
Ähnlich wie die Kommunen Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Steinhagen, Herzebrock-Clarholz und Borgholzhausen haben die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses zunächst einstimmig den Grundsatzbeschluss gefasst, dass sie einen Verein zur Wirtschaftsförderung begrüßen. Ob sie der Initiative beitreten, wollen sie in ihrer nächsten Sitzung entscheiden.

Artikel vom 21.01.2006