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Von Claus Brand

Löhner
Aspekte

Sparen fängt erst an


Geschafft! Wer das annimmt, nachdem der Zehn-Punkte-Sparplan des Arbeitskreises Haushaltskonsolidierung auf dem Tisch liegt, verkennt die Realität.
Jetzt fängt die Arbeit erst an, die sich über Jahre hinziehen wird, um den Haushalt wieder auf solidere Füße zu stellen, um dem Haushaltssicherungskonzept, der Vormundschaft durch den Kreiskämmerer, eines Tages Ade sagen zu können. Das muss das Ziel sein und bleiben, trotz aller politischen Unterschiede der Fraktionen im Stadtrat.
Die erste Nagelprobe wartet auf die Ratsherren und -frauen schon am Donnerstag nächster Woche, wenn die Verwaltung die Sparliste im Haupt- und Finanzausschuss öffentlich zur Debatte stellt. Getragen wird sie von der CDU, der FPD und bis kurz vor Schuss auch von der Löhner Bürger-Allianz.
Die Sparliste in der Sitzung nur schlecht zu reden, ist zu wenig und kommt Unglaubwürdigkeit gleich. Wer einige der Sparvorschläge für falsch hält, muss Farbe bekennen und den passenden Gegenvorschlag machen. Nur auf Protest zu machen, reicht nicht aus.
Noch besser wäre: Die Politiker beweisen gemeinsam Mut und lassen noch mehr Sparwillen erkennen, als er in der jetzt vorgelegten Liste mit 34 Einzelpunkten abzulesen ist. Die Haushalte der nächsten Jahre könnten es vertragen.
Bleibt zu hoffen, dass das Sparkonzept nicht durch Dritte über den Haufen geworfen wird. Der Kreis Herford stellt die Anhebung der Kreisumlage in Aussicht und auch die Kosten für Hartz IV sind nur schwer zu kalkulieren.
Den Politikern ist zu wünschen, dass es ihnen gegen zu erwartende Widerstände aus der Bevölkerung gelingt, die Sparansätze, welche auch immer es letztendlich sind, umzusetzen. Unbestritten ist: Am Sparen führt kein Weg vorbei.
Und wer als erster die Stimme gegen einen Sparvorschlag erhebt, der ihn persönlich betrifft, sollte den Blick über den Kirchturm hinaus richten: In anderen Städten wird der Rasen des Sportplatze schon lange von Vereinsmitgliedern gemäht.

Artikel vom 21.01.2006