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»Handball flog kaum durch die Halle«

Derby zwischen TVW und TuS nach Trainer-Theater unter besonderen Vorzeichen

Altkreis (joe). Zusammenstoß, Streit, Widerstreit, Einspruch. Alle vier Wörter, die im Duden den Begriff »Konflikt« erklären sollen, beschreiben die Situation bei Handball-Landesligist TV Werther nach der Demission von Trainer Jens Großpietsch zur kommenden Saison trefflich.

Dass die Querelen (das WESTFALEN-BLATT berichtete während der Woche ausführlich) vor dem eigentlich auch sportlich höchst interessanten Duell gegen den Tabellenführer Auswirkungen auf die Leistung der TVW-Mannen haben werden, ist nicht nur Coach Jens Großpietsch klar: »Ich finde es schade, dass die Spieler sich nicht voll auf diesen Höhepunkt konzentrieren können. Die ganze Woche über haben wir nur diskutiert, der Handball flog höchstens eine Viertelstunde durch die Halle.«
Erste Konsequenzen zieht die Trainer-Trennung bereits nach sich: Dennis Laumann, Björn Steinbach und Torwart René Pottmann werden den Verein definitiv zum Saisonende verlassen. »So wie es gelaufen ist, kann ich mich damit nicht identifizieren«, sagt Laumann, der aber wie Pottmann darauf hofft, dass »wir alle bis zum Saisonende an einem Strang ziehen und vor allem am Wochenende Brockhagen aus der Halle schießen« (Pottmann). Beim sonntäglichen Gegner TuS Brockhagen sieht man das TVW-Tohuwabohu ganz und gar nicht als eigenen Vorteil - im Gegenteil: »Die Mannschaft wird sich beweisen und alles für ihren Trainer geben wollen. Werther hat sowieso ein Klasse-Team, das macht es sicherlich nicht einfacher«, sieht TuS-Trainer Uwe Sonntag ein schweres Spiel auf sich und seine Eleven zukommen. Vor allem Werthers offensive 3-2-1-Deckung inklusive schneller Vorwärtsbewegung nötigt dem Coach des Tabellenführers (23:3 Zähler) Respekt ab. »Darauf müssen wir reagieren können«, hat sich Sonntag mit seinem Team taktische Finessen überlegt.
Ob diese erfolgreich greifen und der »Dusel-TuS« seinen sechsten Ein-Tore-Erfolg im 14. Saisonspiel feiern wird? Viel dürfte davon abhängen, ob Rückraumshooter Thorsten Harbert (Pathellasehnenreizung) wieder voll einsatzfähig sein wird. Vergangene Woche beim 36:35-Erfolg reichte es nur zu einem Kurzeinsatz, in Werther soll der 21-Jährige wieder voll belastbar sein. »Unser ÝDruideÜ Martin Franz wird bis Sonntag alles versuchen«, freut sich Sonntag über den Arbeitseifer seines Torhüters und »nebenberuflichen« Physiotherapeuten Martin Franz. Definitiv fällt Lars Höcker (Risswunde am kleinen Finger der linken Hand) aus, Björn Huxohls Einsatz (Prellung an der Wurfhand) ist fraglich.

Artikel vom 21.01.2006