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Blick nach vorn nicht immer der beste

Junges Theater der Löhner Schule zeigt ein Stück mit Tiefgang - Mittwochs Werkstattarbeit

Löhne (ke). Durch den Zeittunnel reisen die Piraten in die dreißiger Jahre nach vorn und müssen erkennen, dass manch ein Kompromiss notwendig ist. Viel Beifall haben die acht jungen Darstellerinnen für ihr selbst geschriebenes Stück am Mittwochabend in der Theaterwerkstatt der Jugendkunstschule Löhne erhalten.

Alltagsprobleme wurden in der fantasievollen Umsetzung des Stoffs mit Humor dargestellt. Die manchmal grotesken Szenen ließen zuweilen auch durch die Blume erkennen, was falsch läuft im Lande. Chistiane Stelter, Leiterin des Theaterbereichs der Kunstschule in der Werretalhalle, freute sich in ihrer Begrüßung über guten Besuch von Eltern, Angehörigen und Interessierten an der kreativen Arbeit dieser Altersgruppe. Beteiligt waren die Schuspielerinnen Mona El Banasoy, Juli Wichelmann, Katifenia Moschidis, Anna-Marie Schildmann, Denise Wickenkamp, Antonia Titkemeier, Ronja Priebe-Thormann und Linda Meyer, alle im Alter von elf bis vierzehn Jahren.
Das selbst erarbeitete Lehrstück vom »Fluch des Burgers« wirft einen Blick in die Zukunft. Die Piratengruppe kämpft wieder einmal gegen alte Gewohnheiten und schwierige Charaktereigenschaften. Jeder ist auf seine Weise ein ziemlicher Dickkopf und so bleibt Toleranz ein Fremdwort an Deck. Das Regiment des Kapitäns findet plötzlich eine starke Wendung, als ein unbekanntes Objekt auf dem Schiff landet. Der Fluch des Burgers nimmt nach einem beherzten Tritt des Schiffskochs seinen Lauf. Schiff samt Besatzung geraten in die Turbulenz eines Zeittunnels. Am anderen Ende lernen die Piraten eine farblos futuristische Welt kennen mit Lebewesen, die in einer Abwehrstarre reglos auf weißen Kisten hocken und nur mit Handys Verbindung zur Umwelt halten.
Zwei Welten prallen aufeinander und finden schließlich trotz aller Gegensätze doch noch zusammen, wobei alle zur Kenntnis nehmen müssen, dass die unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale durchaus kein unumstößliches Zeichen sind für den programmierten Dauerstreit. Den Löhner Kindern ist mit ihrer Aufführung ein Lehrstück gelungen.
Einige der jungen Teilnehmer haben sich schon entschlossen, in ihrer Altersgruppe bei der Theaterwerkstatt weiterzumachen. Dort werden auch weitere Interessierte gern aufgenommen. Die Gruppe der 13 bis 17-Jährigen trifft sich mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr in der Jugendkunstschule im Untergeschoss der Werretalhalle.

Artikel vom 20.01.2006