21.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arbeitskreis kündigt
massiven Protest an

Vorwurf: »Bürgerentscheid wird ausgehebelt«

Detmold (SZ). Massiven Protest hat der »Arbeitskreis lebendige Innenstadt in Detmold« angesichts der aktuellen Entwicklung um die Planung der Einkaufs-Galerie in Detmold (wir berichteten am 19. Januar) angekündigt. Unter anderem werden die Bürger aufgefordert, bei ihnen bekannten Ratsmitgliedern von SPD, CDU und FDP anzurufen und gegen die Vorgehensweise von Rat und Stadt zu protestieren sowie zahlreich zur Ratssitzung am 26. Januar zu kommen.
Stein des Anstoßes ist die geplante Auswechselung des Investors für die Umsetzung der Planungen von Projektentwickler Dr. Schäfer. »Was sich derzeit um das geplante Einkaufszentrum Lustgarten abspielt ist schon ein Stück aus dem Tollhaus«, schreibt Albert Lange, Sprecher des Arbeitskreises, in einer Stellungnahme. Mehr als 6000 Detmolder Bürger hätten mit ihrer Unterschrift einen Bürgerentscheid gegen das Einkaufszentrum erzwungen. Als Termin der Abstimmung sei der 19. März festgesetzt worden. »Nun soll die Abstimmung mit einem juristischen Trick verhindert werden. Indem der Investor ausgewechselt wird, ist geplant, den Bürgerentscheid auszuhebeln. Das Konzept bleibt gleich, der Projektentwickler Schäfer bleibt, der Betreiber bleibt, nur der Investor wechselt: von Ansorg zu 3 C des Herrn Weitzel«, so der Arbeitskreis.
Der Hintergrund der Aktion liege für die Kritiker auf der Hand. Da der Bürgerentscheid sich aus formal-rechtlichen Gründfen gegen einen Vertragsabschluss mit den Investoren Schäfer/Ansorg gerichtet habe, sei er nun bei dem neuen Investoren-Duo verhindert. Die Mitglieder des Arbeitskreises vermuten hier einen Schachzug von Bürgermeister Rainer Heller, um das Projekt »Einkaufszentrum Lustgarten« mit »aller Macht« durchzusetzen, heißt es in der Stellungnahme.

Artikel vom 21.01.2006