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Freier: »Zu den Stars hoch geschaut«

Gelähmter TV Verl befreit sich und kommt gegen Lemgo zu achtbarem Ergebnis

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Verl (WB). Zuerst schenkte der TV Verl den Gästen ganz schön ein. Stramme zehn Flaschen Schroeders Boonekamp wanderten zur Begrüßung in nur neun Hände des TBV Lemgo - Nummer zehn übergab Jens Freier an TBV-Coach Volker Mudrow. Doch dann revanchierte sich der Handball-Bundesligist auf nicht ganz so nette Art und entschied den freundschaftlichen Vergleich mit 37:21 (18:10) deutlich für sich.

Vor allem in der Anfangsphase hatte der heimische Verbandsligist so seine Mühe mit dem Tempohandball der Lipper. »Die ersten Minuten haben wir voll verpennt. Nach einer Viertelstunde sind wir dann aber besser in die Partie gekommen«, fasste TVV-Routinier Olaf Voss zusammen. Die erste Viertelstunde - sie gefiel natürlich Daniel Stephan besonders gut. »Wir haben konzentriert begonnen, der Unterschied war deutlich zu sehen. Aber die Verler verfügen über zwei, drei gute Individualisten und konnten anschließend sicher ganz zufrieden sein«, zollte der einstige Welthandballer den Gastgebern ein dickes Kompliment. Für TVV-Trainer Jens Freier war die Partie im Hinblick auf das Meisterschaftsspiel am Sonntag »sicherlich nicht schädlich«, dennoch hatte sich »Howie« in der ersten Halbzeit etwas mehr Courage von seinen Jungs erhofft: »Da haben sie zu den Stars hoch geschaut und waren einfach zu ängstlich. Beim Zurücklaufen sah es aus, als wären alle gelähmt gewesen.«
Dem Lemgoer Blitzstart von 3:1 (3.) über 10:2 (11.) auf 14:5 (17.) hatten die Hausherren in der diesmal nicht ausverkauften Sporthalle an der St. Anna-Straße zunächst nichts entgegenzusetzen. Leichte Ballverluste führten immer wieder zu Tempogegenstößen, die von Asgeir Örn Hallgrimsson, Michael Binder oder Andre Tempelmeier erbarmungslos mit Toren abgeschlossen wurden. Auch ohne die deutschen EM-Fahrer Carsten Lichtlein, Florian Kehrmann und Sebastian Preiß, den tschechischen Auswahlspieler Filip Jicha sowie die leicht verletzt auf der Lemgoer Bank sitzenden Volker Zerbe, Max Ramota und den erst später in der Halle auftauchenden Logi Geirsson war der TBV Herr im Haus.
Erst als die Lemgoer etwas Tempo rausnahmen und auch die TVV-Keeper Georgius Triantafillou sowie später Philipp Hellmann einige Bälle zu fassen bekamen, konnten sich die Verler vom ganz großen Druck etwas befreien. Vor allem bei den insgesamt drei Treffern der Brandt-Zwillinge sowie dem Debüt des A-Jugendlichen Alexander Max kam in der Halle richtig Stimmung auf.
TV Verl: Triantafillou/Hellmann (ab 31.) - Voss (6), Freier (3), Lewerenz, Jahn, Perschke, Frederik Brand (je 2), Gojacic (2/2), Venker (1), Dominik Brand (1), Diekmann, Max, Ewers.
TBV Lemgo: Zereike (spielte 60 Minuten durch) - Hallgrimsson (10), Tempelmeier (7), Christophersen (6/1), Binder (5), Schwarzer (4), Kropp (2), Stephan (2), Baur (1).

Artikel vom 21.01.2006